Sex-Skandal um Donald Trump
«Schweizer» Sportstar steckt mittendrin!

Die Beziehung zwischen dem US-Präsidenten und seinem Pornostar wird jetzt sportlich – durch den Footballhelden Ben Roethlisberger (36).
Publiziert: 25.09.2018 um 13:35 Uhr
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Aktualisiert: 03.12.2018 um 12:10 Uhr
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Roethlisberger vor dem Spiel der Steelers gegen Kansas.
Foto: AFP
Oskar Beck

Anno 1873 ist Karl Roethlisberger von seinem Geissbühler Bauernhof in Lauperswil-Unterfrittenbach nach Amerika ausgewandert, aber momentan dreht sich der alte Emmentaler im Grab um und ist froh, dass er keine Bücher mehr lesen muss. Vor allem nicht das von Stormy Daniels.

Das blonde Gift ist Pornostar, heisst eigentlich Stefanie Clifford und packt gerade über den US-Präsidenten aus. In die schmutzige Wäsche ist nun aber auch Ben Roethlisberger (36) hineingeraten. Womit die Sache sportlich wird – denn wenn die stürmische Stormy in ihrer Biografie «Full Disclosure» nicht lügt, wollte ihr nach Donald Trump auch dessen Freund, der Star-Quarterback der Pittsburgh Steelers, an die Wäsche.

«Ich habe selten Angst»

«Ich hatte Angst. Und ich habe selten Angst», beichtet sie in ihrem Buch, das auf Deutsch «In aller Offenheit» heisst - und wie sie damals froh war, als sie noch rechtzeitig die Tür ihres Hotelzimmers zwischen sich und den kräftigen Roethlisberger brachte.

Ob ihre Lebenserinnerungen, die sie in den nächsten Tagen auf den Markt wirft, einmal zu den wichtigsten hundert Werken der Weltliteratur zählen werden, muss sich zeigen. Den zweimaligen Superbowl-Sieger wird das, was er über sich lesen muss, jedenfalls nicht beglücken.

Ganz Amerika nennt ihn «Big Ben»

Doch Roethlisberger ist aus demselben Schweizer Wurzelholz geschnitzt wie sein Uropa - denn unbeeindruckt von den skandalösen Neuigkeiten hat er am Montagabend mit seinen eiskalten Pässen den Pittsburgher 30:27-Sieg im heissen Tampa Bay bewerkstelligt.

«Big Ben» nennt ihn ganz Amerika, denn unter Druck war er immer am grössten. Auch jetzt ist er wieder cool, als ob es das Buch gar nicht gäbe.

Stormy Daniels erzählt darin, wie sie den damaligen Immobilienkönig Trump 2006 kennenlernte, dass es zum Äussersten kam – und wie er ihr am folgenden Abend in einem Nachtklub seinen Freund Roethlisberger vorstellte.

Sie sassen dann auf einer Couch in der VIP-Ecke, sie plauderte mit Ben über dessen triumphalen Superbowl-Triumph kurz zuvor, man tauschte sicherheitshalber die Telefonnummern aus, und als sie gehen wollte, habe sie sich gewundert, dass ihr Trump keinen seiner Leibwächter auf den Weg ins Hotel mitgab, sondern sagte: «Ist es okay, wenn Ben dich auf dein Zimmer bringt?»

US-Präsident Donald Trump.
Foto: KEYSTONE/AP/EVAN VUCCI

«Kann ich mit reinkommen?»

Der Rest ist rasch erzählt. «Kann ich mit reinkommen?», fragte Ben. «Ich bin müde», sagte Stormy. Wenigstens auf einen Gute-Nacht-Kuss?» «Nein, das geht nicht», wehrte sich Stormy keusch, «ich bin mit deinem Freund hier.» Also mit Donald.

Aber Ben habe nicht lockergelassen und die Tür noch eine Zeitlang von aussen belagert, bis sie es mit der Angst bekam. An dem Punkt wird die Erzählung für Roethlisberger prekär, denn sofort kochen jetzt überall die alten Geschichten hoch: «Big Ben» und die Frauen.

Man muss dazu wissen, dass Roethlisberger zu jener Sorte elektrisierender Menschen gehört, die, sobald sie einen Raum betreten, sofort sämtliche Blicke auf sich ziehen. Er ist das, was als Mannsbild gilt, knapp zwei Meter gross, gut zwei Zentner schwer, alles Muskeln.

Ben überlebte schweren Töffunfall

«Mann aus Stahl» nennt man ihn. Manche sagen auch Teufelskerl, seit er helmlos aus dem Sattel seines Motorrads durch die Windschutzscheibe eines entgegenkommenden Autos flog, mit dem Kopf voraus auf den Asphalt knallte und nach einer siebenstündigen Operation von den Toten auferstand.

Mit dem nächsten Superbowl-Sieg machte er sich vollends unsterblich, die Leibspeise aller Pittsburgher ist seither der «Roethlisburger» – ein gewaltiger Klops aus Rindfleisch, Wurst, Eiern und Käse. Alle liebten ihn.

Bis auf zwei Frauen. Erst behauptete eine 31-jährige Casino-Angestellte im kalifornischen Lake Tahoe, er habe ihr im Hotelzimmer Gewalt angetan. Doch Roethlisberger hatte Glück, denn eine andere Mitarbeiterin erzählte der Polizei, die Kollegin habe den Star im Visier gehabt und gehofft, schwanger zu werden «mit einem kleinen Roethlisberger.»

Dann, 2010, erklärte eine 20-jährige Studentin, in einem Nachtklub in Georgia habe Roethlisberger sie «mit Alkohol abgefüllt» und zum Sex auf der Toilette genötigt. Sie relativierte die Aussage, auch dieser Fall blieb folgenlos, doch der Ruf des Riesen wankte.

Roethlisberger ist Sprecher von «Swiss Roots»

«Ich will ein Vorbild sein», gelobte Roethlisberger damals öffentlich, «die Kinder, die mein Trikot tragen, sollen zu mir aufschauen.» 2011 hat er geheiratet, er hat drei Kinder und führt ein tadelloses Leben als angesehenes Mitglied der Gesellschaft, zum Beispiel als Sprecher von «Swiss Roots», eine Kampagne der Amerikaner mit Schweizer Wurzeln.

Über das Buch von Stormy Daniels sagt Roethlisberger jetzt nur, dass er nichts sagt. Die Hauptrolle darin überlässt er dem US-Präsidenten, über den die Autorin schreibt, dass der Sex mit ihm wenig beeindruckend war.

Ausserdem macht sie sich über sein bestes Stück lustig, als ob es etwas mickrig ausgefallen ist für den mächtigsten Mann der Welt. Wenigstens das, wird Karl Roethlisberger da unten in seiner Gruft stöhnen, ist meinem Ben erspart geblieben.

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