Es ist der Alptraum jedes Sportfans: Du wachst eines Morgens auf – und dein Lieblingsteam ist weg. So ergeht es heute den Anhängern der St. Louis Rams. Die NFL-Mannschaft aus der NFC West spielt ab nächster Saison nicht mehr in der Stadt im Mittleren Westen, sondern in Los Angeles, wie die Team-Besitzer der NFL letzte Nacht in Houston entschieden haben.
Bei dem Umzug geht es um Einfluss und Geld: Die Entertainment-Metropole L.A., das zweitgrösste Wirtschaftszentrum des Landes, verfügt seit 20 Jahren über kein Profi-Football-Team mehr. Rams-Besitzer Stan Kroenke will die Marktlücke nun füllen und mit der Franchise nach Los Angeles zurückkehren, die 1995 nach einem Stadion-Streit mit der Stadt nach St. Louis gezogen war.
Eine andere Stadt dürfte es ebenfalls noch treffen. Sowohl die Oakland Raiders als auch die San Diego Chargers haben ebenfalls den Antrag auf Umzug nach Los Angeles gestellt. Die Chargers haben von den Besitzern die Option zugesichert bekommen, sich den Rams in Los Angeles anschliessen und sich das in Inglewood geplante Stadion teilen zu dürfen.
Der Entscheid soll in den nächsten Wochen fallen. Gehen auch die Chargers nach Los Angeles, bleiben die Raiders wohl in der Bay Area.
Mit dem Entscheid steigt der Druck auf die Kommunen von Oakland und San Diego weiter. Umzugs-Drohungen sind bei den milliardenschweren Team-Besitzern eine beliebte Methode, von der öffentlichen Hand finanzielle Mittel für neue Stadien oder die Renovation bestehender Sportstätten zu bekommen. (eg)