«Ich habe ihn angerufen – früher»
NFL-Superstar Brady will nicht mehr über seinen Kumpel Trump reden

New-England-Quarterback Tom Brady versteht die Welt nicht mehr: Wieso wollen alle wissen, warum er mit Donald Trump befreundet ist?
Publiziert: 24.01.2017 um 18:27 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 16:07 Uhr
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Tom Brady muss sich derzeit unangenehmen Fragen stellen.
Foto: imago/UPI Photo

Eigentlich läuft es ja gar nicht so schlecht bei Tom Brady (39). Der NFL-Superstar steht zum siebten Mal in seiner Karriere im Super Bowl. Setzt er sich am 5. Februar in Houston mit seinen New England Patriots gegen die Atlanta Falcons durch, ist er der einzige Quarterback in der NFL-Geschichte mit fünf Super-Bowl-Ringen.

Es wäre ein weiteres überzeugendes Argument für die Experten, die in Brady bereits den besten Passer aller Zeiten sehen. Noch liegt der Kalifornier nach Titeln gleichauf mit Joe Montana und Terry Bradshaw. 

Müsste also alles in Butter sein beim Gatten von Gisele Bündchen. Doch etwas trübt die Laune des dreifachen Super-Bowl-MVPs: die unangenehmen Fragen nach Donald Trump (70).

Der neue US-Präsident gilt als Kumpel von Brady. Und die Fragen haben es in sich: In Anbetracht der zahlreichen Fälle von Gewalt gegen Frauen durch NFL-Athleten, des zweifelhaften Umgangs der Liga mit dem Problem und Trumps frauenfeindlichen Aussagen in den letzten Monaten sorgt ein Superstar, der sich bereits im Sommer 2015 als Trump-Supporter geoutet hat, für mehr als nur ein Stirnrunzeln.

«Warum machen alle daraus eine grosse Sache?», fragt sich Brady im Interview mit dem lokalen Radiosender «WEEI». «Ich verstehe es nicht.»

Später gibt er zu: «Ja, ich habe ihn angerufen – früher. Manchmal ruft er mich an, manchmal rufe ich ihn an. Aber er ist ein Bekannter, es ist eine Freundschaft. Er hat mich schon lange unterstützt.» Natürlich sei er nicht mit allem einverstanden, sagt Brady. Ohne darauf einzugehen, wo er denn Probleme sehe.

Aber nur weil er jemanden kenne, «bedeutet das nicht, dass man mit allem einverstanden ist, was er sagt oder tut». Er stütze sich auf seine «persönlichen Erfahrungen» mit Trump, den er seit 16 Jahren kenne. «Ich habe viele Freunde, ich rufe viele Leute an.»

Ruhe dürfte der Quarterback des Teams aus dem US-Bundesstaat Massachussetts, wo 60 Prozent der Bürger Trumps Rivalin Hillary Clinton gewählt hatten, damit so schnell keine haben.

In der Super-Bowl-Woche reiht sich ab Montag Medientermin an Medientermin. Nicht zu erwarten, dass auf der grössten Bühne des Jahres keine unangenehmen Fragen folgen werden. (eg)

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