Geben sei seliger denn Nehmen, heisst es im Neuen Testament. Philadelphias Chris Long scheint sich die Bibelpassage zu Herzen genommen zu haben. Der Abwehrmann der Eagles spielt diese Saison ohne Lohn – er spendet sein komplettes Gehalt für soziale Zwecke.
Das schenkt ein: Rund eine Million Dollar hat Long seit Sommer hergegeben. Auslöser sei der Neonazi-Aufmarsch in seiner Heimatstadt Charlottesville gewesen, erklärt der 32-Jährige. Damals hatte US-Präsident Donald Trump nach Zusammenstössen zwischen Rechtsradikalen und Gegendemonstranten erklärt, es habe «auf beiden Seiten gute Leute» gehabt. «Meiner Frau und mir wurde klar, dass wir etwas Gutes für die Gesellschaft, etwas gegen den Hass tun wollen», so Long.
Dass Long das Heu mit seinem Präsidenten nicht auf derselben Bühne hat, ist dagegen schon länger klar: Nachdem er letztes Jahr mit den New England Patriots, dem aktuellen Finalgegner, den Super Bowl gewann, schwänzte er den traditionellen Sieger-Besuch im Weissen Haus. Später solidarisierte er sich demonstrativ mit dunkelhäutigen Mitspielern, die während der US-Hymne knieend gegen Polizeigewalt und Rassimus protestierten.
Kaum anzunehmen, dass Long im Falle eines erneuten Titelgewinns diesmal auf einen Sprung beim US-Präsidenten vorbeischauen würde.
Darben muss der Defensive End trotz seiner Grosszügigkeit übrigens nicht: Während seiner Karriere hat er bereits 89 Mio. Dollar eingespielt. Als spendenfreudiges Vorbild taugt er allemal. (eg)