Trainer-Legende Bill Belichick (68) zeigt Donald Trump (74) die kalte Schulter. Der Coach der New England Patriots verzichtet auf die Auszeichnung mit der Freiheitsmedaille durch den scheidenden US-Präsidenten.
Der Grund: der Sturm auf das Kapitol. Nach den «tragischen Ereignissen der vergangenen Woche» habe er entschieden, auf die geplante Ehrung zu verzichten, so Belichick in einem Statement. Das ist bemerkenswert: Der sechsfache Super-Bowl-Champion gilt als Freund Trumps und unterstützte diesen im Wahlkampf 2016 durch einen Brief unterstützte. Schon damals aber erklärte er, «kein politischer Mensch» zu sein.
«Den Menschen treu zu bleiben, wiegt schwerer»
Jetzt geht der erfolgreichste noch aktive Trainer noch weiter. In seinem Statement erklärt er, dass eine der bereicherndsten Erfahrungen seiner Trainerlaufbahn gewesen sei, zu erleben, wie im vergangenen Jahr «Gespräche über soziale Gerechtigkeit, Gleichheit und Menschenrechte in den Vordergrund rückten und zu Taten wurden». Diese Bemühungen fortzusetzen und dabei «den Menschen, dem Team und dem Land, die ich liebe, treu zu bleiben, wiegt schwerer als jede individuelle Auszeichnung».
Mit der Freiheitsmedaille werden nach Angaben des Weissen Hauses Menschen gewürdigt, die einen bedeutenden Beitrag «für die Sicherheit oder das nationale Interesse der USA, den Weltfrieden und kulturelle oder andere bedeutsame öffentliche Belange» geleistet haben.
Sogar die Golf-Szene distanziert sich
Trump hatte in den letzten Jahren aber vermehrt auch umstrittene Figuren wie den Kongressabgeordneten Devin Nunes oder den ultrakonservativen Radio-Star Rush Limbaugh mit der Medaille ausgezeichnet.
Nicht alle Sport-Grössen reagieren indes ähnlich wie Belichick: Die schwedische Profi-Golferin Annika Sörenstam hatte sich am Tag nach dem Sturm aufs Kapitol vom Präsidenten mit der Auszeichnung dekorieren lassen. Trump ist als Besitzer von 17 Golfplätzen in der Szene sehr gut vernetzt und mit vielen Profis verbandelt. Nur wenige, zum Beispiel Phil Mickelson oder Rory McIlroy, haben es in den letzten Jahren gewagt, den US-Präsidenten öffentlich zu kritisieren. So langsam scheint aber auch den Golfern nicht mehr wohl zu sein. Zuletzt wurde bekannt, dass die PGA-Championships, eines der grossen Major-Turniere der Profi-Tour, 2022 nicht wie geplant auf dem Trump-Platz in Bedminster, New Jersey, stattfinden werden. Zu gross ist der befürchtete Image-Schaden. (SDA/eg)