Blick klärt die wichtigsten Fragen
Der Super Bowl 2023 steht vor der Tür

Wo kann ich schauen, wer gewinnt, was macht Tom Brady und warum singen eigentlich plötzlich alle einen Burger-King-Song? In der Nacht von Sonntag auf Montag findet die NFL-Saison mit dem Super Bowl ihren Höhepunkt. Blick sagt dir alles, was du wissen musst.
Publiziert: 11.02.2023 um 18:42 Uhr
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Aktualisiert: 12.02.2023 um 19:47 Uhr
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Alle Augen auf Glendale, Arizona: Die Kansas City Chiefs treffen auf die Philadelphia Eagles.
Foto: IMAGO/USA TODAY Network

Wer spielt gegen wen?

Die Philadelphia Eagles empfangen die Kansas City Chiefs. Gespielt wird in Glendale, Arizona, im Heimstadion der Arizona Cardinals. Einziger Vorteil der Eagles, die als Heimteam gelten: Sie dürfen die Farben ihrer Trikots auswählen – und haben sich für Dunkelgrün entschieden. Kansas läuft in Weiss auf.

Wo sehe ich das Spiel?

Der diesjährige Kampf um die Vince Lombardi Trophy ist in der Nacht auf Montag ab 00:30 Uhr im Free-TV auf ProSieben zu sehen.

Wann gehts los?

ProSieben beginnt seine Berichterstattung um 22:25 Uhr. Schon ab 20:15 Uhr wird auf dem Schwestersender ProSieben Maxx die Party eingeläutet. Auch auf Blick.ch wirst du schon vor Anpfiff mit allen Infos versorgt. Der Kickoff ist um 00:30 Uhr Schweizer Zeit. Gespielt wird dann viermal fünfzehn Minuten. Natürlich mit Spielunterbrechungen, der Halbzeitshow und vielleicht sogar einer Verlängerung dauert das Spiel dann wohl rund vier Stunden.

Wie viele Zuschauer sind dabei?

72’200 Zuschauerinnen und Zuschauer sollen sich am Sonntag im State Farm Stadium einfinden. Wer kurz vor dem grossen Spiel noch ein Ticket kaufen will, muss tief in die Tasche greifen. Laut dem US-Portal «Forbes» kostet ein Ticket im Durchschnitt 8837 US-Dollar, das billigste Ticket gibts zurzeit für 5707 Dollar. Auch für Übernachtung und Verpflegung muss man ordentlich hinblättern. Das billigste Hotelzimmer in der Nähe kostet 854 US-Dollar pro Nacht. Beim Super Bowl 2022 kostete schon ein Hot Dog satte 20 Dollar, in diesem Jahr rechnet man mit gar noch mehr. Proviant ist also wärmstens empfohlen.

Übrigens: Wer mit Privatjet anreist, dem wird geraten, mehr Kerosin zu tanken. Grund dafür ist das Tohuwabohu, das dieser Tage des Events wegen an den Flughäfen rund um Glendale herrscht. Warteschleifen sind bereits vorprogrammiert.

Wer kein Ticket ergattern kann, guckt am TV. Weltweit werden wohl 800 Millionen Menschen einschalten.

Wer ist Favorit?

Die Philadelphia Eagles haben ein äusserst komplettes Kader, sind auf nahezu allen Positionen stark besetzt und gehen als leichter Favorit in die Partie. Eine grosse Frage: Kann der noch relativ unerfahrene Quarterback Jalen Hurts dem Druck standhalten?

Bei den Chiefs sind die Lücken im Kader grösser. In der Defensive gibt es zwar starke Spieler, diese sind jedoch noch relativ unerfahren. Die Offensive von KC ist hingegen der grosse Trumpf. Superstar Patrick Mahomes und Tight End Travis Kelce sind im Spielsystem von Cheftrainer Andy Reid kaum zu stoppen. Ein Fragezeichen: Wie steht es um die körperliche Leistungsfähigkeit von Mahomes? Der Passer verletzte sich in den Playoffs am Knöchel, schien im letzten Spiel eingeschränkt.

Schaut man sich die Wettquoten beim Sportwettenanbieter Sporttip an, müsste die Vince Lombardi Trophy an die Philadelphia Eagles gehen. Allerdings verspricht die Angelegenheit eng zu werden: Die Quote der Eagles liegt zurzeit bei 1.83, die der Chiefs hingegen bei 2.06.

Wer sind die Stars?

Patrick Mahomes. Wer auch sonst. Der 27-Jährige kam 2017 in die NFL und sorgte seither für ordentlich Furore. In fünf der sechs Saisons wurde er ins beste Team der Saison gewählt. Er stand dreimal im Super Bowl, gewann ihn einmal. In dieser Saison erzielte er satte 5614 Yards, zog damit am Rekord von NFL-Legende Drew Brees vorbei. Kansas Citys grösster Trumpf.

Travis Kelce. Der Chiefs-Tight-End, eine Mischung aus Passempfänger und Beschützer vom Quarterback, machte 12 Touchdowns und erzielte alleine in der Regular Season 1338 Yards. Kaum zu stoppen.

Nick Bolton. Kein grosser Name, dafür sensationelle Statistiken. Der Chiefs-Linebacker verzeichnet alleine in der Regular Season 180 Tackles. Zweitbester Wert der Liga, Allzeit-Rekord seiner Mannschaft. Ein wichtiger Faktor, wenn es darum geht, das starke Laufspiel der Eagles zu stoppen.

Jalen Hurts. Der Eagles-Spielmacher wurde zunächst als System-Quarterback verschrien. Einer, der zwar weit werfen und schnell rennen kann, es letztlich aber vergeigt, wenn er eigene Entscheidungen treffen muss. In dieser Saison bewies er das Gegenteil. Er warf für 3701 Yards und erlief 760 selbst. Galt als ernsthafter Konkurrent um den MVP-Titel, den später Mahomes abstaubte.

Haason Reddick. Kam in dieser Saison zurück nach Philadelphia – und schlug so richtig ein. 16 Mal brachte der Linebacker in der Regular Season den gegnerischen Spielmacher zu Fall, in den Playoffs gleich auch noch 3,5 Mal. Eine Macht in der Defensive der Eagles.

Miles Sanders. Der Runningback erlief in der Regular Season 1269 Yards, steht damit auf Platz fünf in der Liga und wurde verdienterweise ins beste Team der Saison gewählt. Zusammen mit der ausgezeichneten Offensive Line, die ihm den Weg freiblockt, dürfte er der Kansas-City-Defense ordentlich Kopfschmerzen bereiten.

Wer sind die verrückten Kelce-Brüder?

Sie ist wohl die meistgefragte Frau in den Tagen vor dem grossen Spiel: Donna Kelce. Ihre bärtigen Söhne Travis und Jason stehen am Sonntagabend beide im Einsatz. Travis für Kansas City, Jason für Philadelphia. «Wie klein die Wahrscheinlichkeit wohl ist, dass einem als Mutter das passiert?», fragt sie. «Es ist wohl realistischer, im Lotto zu gewinnen, als in diese Situation zu kommen.» Wem sie die Daumen drückt? «Ich will einfach Spass haben.» Beide Brüder haben schon einmal einen Titel gewonnen, das macht die Sache etwas entspannter. Den prominenten Auftritt dürfte Travis haben, der als Lieblings-Passempfänger von Mahomes die gegnerischen Abwehrreihen in Angst und Schrecken versetzt. Und auch Politiker müssen sich in Acht nehmen: Zuletzt bezeichnete er den Bürgermeister von Cincinnati als «Jabroni» (übersetzt in etwa: Vollhonk). Man darf also gespannt sein. Sicher ist: Nächste Woche wird bei den Kelces alles ausdiskutiert: Jason und Travis haben einen gemeinsamen Podcast, in dem sie durchaus unterhaltsam über Football und ihr Leben diskutieren.

Wen sollte ich sonst noch auf dem Schirm haben?

Nun, Lane Johnson dürfte kaum zu übersehen sein. Der Offensive Tackle der Eagles bringt einen gesunden Hunger mit: Der 150-Kilo-Brocken verschlingt jeden Tag 5500 Kalorien. Das ist so viel wie ein Sumo-Ringer, allerdings sieht Johnson deutlich durchtrainierter aus. Sein «Monster Mash»-Menü, bestehend aus Rindfleisch, Reis und Eiern, soll dafür sorgen, dass vor allem Muskeln und nicht Fett aufgebaut werden. Eine schöne Geschichte schreibt Johnsons Tackle-Kollege Jordan Mailata: Der Australier war eigentlich in seiner Heimat Rugbyspieler, schlug sich als Gerüstbauer, Zimmermann und Abriss-Arbeiter durch, bis ihn die Eagles als Blocker rekrutierten.

Was macht Rihanna eigentlich an dem Abend?

Die Sängerin ist der Star der Halftime-Show. Das wird eine grosse Kiste: Die Show gilt als einer der grössten Musik-Events des Jahres, die Crème de la Crème gibt sich hier Jahr für Jahr die Ehre. Waren es bei den ersten Super Bowls lokale Marching Bands, die ihre Künste präsentierten, haben mittlerweile von Michael Jackson, Aerosmith, Prince über U2, die Rolling Stones, Beyoncé, Usher, Bruce Springsteen, Justin Timberlake, Janet Jackson (legendär der «Nipplegate»-Eklat 2004) und Madonna alle gespielt, die Rang und Namen haben. Es gibt Fans, die eigentlich nur für die Halbzeit-Sause einschalten. Dementsprechend aufwendig und geheim sind die Vorbereitungen. Was sicher ist: 13 Minuten lang dauert der Auftritt. Die grösste Herausforderung für Hitmaschine Rihanna: Welche ihrer Songs schaffen es in die Show? «Wir haben die Set-Liste bereits 39-mal umgestellt», erklärte sie diese Woche. Für den Superstar ist es der erste Live-Auftritt seit sieben Jahren.

Rihanna tritt an der Halbzeitshow vom Super Bowl auf
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Der offizielle Trailer ist da:Rihanna tritt an der Halbzeitshow vom Super Bowl auf

Wo ist eigentlich Tom Brady?

Gute Frage. Der Mann, der zehnmal im Super Bowl stand und ihn siebenmal gewann, hat kürzlich seinen Rücktritt gegeben. Der bekannteste Football-Star der Geschichte wird zumindest nicht auf dem Feld stehen.

Ganz sicher nicht?

Nein.

Was macht denn der Football-Sport künftig ohne seinen Goat?

Andere Stars gross machen. Patrick Mahomes hat das Zeug, Brady dereinst als «Grösster aller Zeiten» abzulösen. Aber Brady hat zurzeit andere Probleme.

Welche denn?

Zusammen mit seiner damaligen Frau Gisèle Bündchen soll er in den letzten Jahren im grossen Stil bei FTX, der Krypto-Börse von Krypto-Scharlatan Sam Bankman-Fried, eingestiegen sein. Laut der «Financial Times» hat das Paar mit dem Investment 84 Millionen US-Dollar verloren. Die gute Nachricht: Das ist ungefähr der Betrag, den Brady letztes Jahr mit Werbedeals, Prämien und seinem Grundgehalt verdient hat. Am Hungertuch nagen wird er nicht müssen. Aber apropos Krypto: Im Gegensatz zum vergangenen Super Bowl wird es dieses Jahr kaum noch Krypto-Werbungen geben. Die Branche ist derzeit immer noch ziemlich in Schieflage.

Werbung. Gutes Stichwort. Warum singen alle diesen Burger-Song?

Super-Bowl-Zeit ist immer auch Werbe-Zeit. Die grossen Firmen packen für das grosse Spiel neue Spots aus, wie die Halftime-Show sind die Werbeblöcke praktisch ein Event für sich. Dieses Jahr gibts allerdings bereits im Vorfeld einen inoffiziellen Werbe-Champion: Die Burgerbrater von Burger King sind mit ihrer Whopper-Werbung viral gegangen, der Ohrwurm kommt so gut an, dass er mittlerweile sogar auf Spotify gestreamt werden kann. Das ist eine unbezahlbare Leistung, sonst müssen Spots nämlich teuer erkauft werden: 30 Sekunden Super-Bowl-Werbung kosten 2023 7 Millionen US-Dollar, eine halbe Million mehr als letztes Jahr.

Die ersten Super-Bowl-Spots sind bereits draussen
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Viel Prominenz und etwas Sport:Die ersten Super-Bowl-Spots sind bereits draussen
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