Aussergerichtlicher Vergleich
NFL-Star Watson kauft sich von Belästigungsvorwürfen frei

NFL-Quarterback Deshaun Watson (26) wurde von insgesamt 24 Frauen angeklagt, die von ihm sexuell belästigt worden seien. In 20 Fällen habe er sich nun aussergerichtlich geeinigt, doch seine Probleme sind damit nicht gelöst.
Publiziert: 22.06.2022 um 17:42 Uhr
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Aktualisiert: 22.06.2022 um 17:44 Uhr
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Deshaun Watson hat in 20 von 24 Anklagefällen einen aussergerichtlichen Vergleich erzielt.
Foto: AFP

In 24 Fällen wurde Deshaun Watson (26) angeklagt, Frauen bei Massage-Terminen sexuell belästigt zu haben. Und trotz des Wirbels um seine Person hat der Quarterback im März einen Fünf-Jahres-Vertrag bei den Cleveland Browns unterschrieben – im Wert von 230 Millionen Dollar.

Von 20 dieser Beschuldigungen hat sich der 26-Jährige gemäss der «New York Times» nun «freigekauft». Tony Buzbee, der Anwalt der Klägerinnen, teilte mit, dass es in diesen Fällen zu einem aussergerichtlichen Vergleich (Einigung) gekommen sei.

Über die Art oder die Summe der ausgehandelten Vereinbarungen wird geschwiegen. Auch Watsons Anwalt Rusty Hardin wollte auf Nachfrage der Zeitung nichts kommentieren, dementierte die Einigungen aber auch nicht.

Frau mit Geschlechtsteil berührt?

Eine der vier Klägerinnen, die sich nicht auf einen Vergleich einlassen wollte, ist Ashley Solis. Sie war im März 2021 die Erste, die gegen den NFL-Star vorging. Watson habe sie bei einer Massage mit seinem Geschlechtsteil berührt. Ähnlich soll er die anderen 23 klagenden Frauen belästigt haben, die nach Solis ebenfalls mit Klagen folgten.

«Ashley Solis ist die Heldin dieser Geschichte. Ihr Fall wurde nicht beigelegt und somit werden ihre und die Geschichten der drei anderen tapferen Frauen weitergehen», so Buzbee. Er freue sich darauf, den Prozess vor Gericht abzuhalten.

Wird Watson gesperrt?

Auch wenn der Quarterback nun die meisten der Klagen aus der Welt geräumt haben soll, Probleme hat er nach wie vor. Einerseits, weil vier Frauen weiter gegen ihn vorgehen. Andererseits, weil die Liga die Situation unabhängig untersucht.

Dem Verhaltenskodex der NFL zufolge hätten die Liga-Bosse die Möglichkeit, den Spieler zu sperren, egal, was ein Gerichtsprozess hervorbringen würde. Auch die nun getroffenen Vergleiche mit den 20 Klägerinnen haben laut NFL-Sprecher Brian McCarthy «keinen Einfluss auf den Disziplinar-Prozess».

Watson selbst beteuerte letzte Woche im Rahmen eines Vorbereitungscamps der Browns weiterhin seine Unschuld: «Ich will meinen Namen rein waschen. Ich habe nie jemanden zu sexuellen Aktivitäten gezwungen.» (che)

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