Der American Football kommt nicht zur Ruhe: Während die Liga-Verantwortlichen den Saisonstart in Corona-Zeiten für September planen, treten Clubs und Spieler vom einen Fettnäpfchen ins nächste. Jüngstes Beispiel: DeSean Jackson (33), Wide-Receiver der Philadelphia Eagles.
Der NFL-Star, der erst im vergangenen Jahr zu seinem Heimatverein zurückgekehrt war, sorgt in den sozialen Netzwerken für ziemlichen Wirbel. Auf Instagram veröffentlichte Jackson ein Zitat, das er – fälschlicherweise – Adolf Hitler zuschrieb. Der Sportler postete, dass Juden «Amerika erpressen werden» und einen «Plan zur Weltherrschaft» hätten. Die Schwarzen als «wahre Kinder Israels» würden dies aber durchschauen.
Doch damit nicht genug. Kurze Zeit später teilte DeSean Jackson zwei Beiträge, die den umstrittenen Vorsitzenden der «Nation of Islam», Louis Farrakhan (87), loben. Farrakhans Organisation verfolgt die radikale Vision einer muslimischen Vorherrschaft der schwarzen Bevölkerung in den USA. Er wird von den grossen Anti-Diskriminierungs-Verbänden, die auch die NFL unterstützt, als antisemitisch eingestuft.
Eagles verurteilen Posts, Jackson entschuldigt sich
Nach Veröffentlichung der Beiträge prasselte ein Shitstorm auf Jackson ein. Besonders brisant: Team-Besitzer wie auch der Generaldirektor seiner Philadelphia Eagles, Jeffrey Lurie (68) und Howie Roseman (45), sind gläubige Juden.
Und prompt veröffentlichte das NFL-Team ein Statement. Man habe mit DeSean Jackson über seine Posts in den sozialen Medien gesprochen, heisst es. «Was er auch immer damit beabsichtigte, seine geteilten Botschaften waren beleidigend, verletzend und absolut fürchterlich. Wir sind enttäuscht und haben DeSean dazu angewiesen, seine Plattform nicht bloss zur Entschuldigung zu nutzen, sondern auch für Einigkeit, Gleichheit und Respekt einzustehen.»
Jackson hat sich inzwischen tatsächlich entschuldigt. In einem Video sagt er, dass er die Bedeutung hinter der geteilten Aussage nicht wirklich verstanden habe. «Mein Post war auf keinen Fall gegen irgendeine Bevölkerungsgruppe gerichtet, besonders nicht gegen die jüdische Gemeinschaft. Es tut mir leid und ich möchte nur, dass verstanden wird, dass ich damit niemand in den Dreck ziehen wollte», sagt er.
Jackson droht Suspendierung
Ob die Worte des Sportlers ausreichen, wird sich zeigen. Die Philadelphia Eagles haben bereits angekündigt, man werde «geeignete Massnahmen» ergreifen. NFL-Experten halten eine Suspendierung für möglich. Und auch die Liga könnte sich mit einer Untersuchung noch in den Fall einschalten. Bislang schweigt sich der viel kritisierte NFL-Chef Roger Goodell (61) noch aus.