Stéphanie Frappart (38, Frankreich), Salima Mukansanga (33, Ruanda) und Yoshimi Yamashita (36, Japan) werden in Katar die ersten Schiedsrichterinnen überhaupt an einer Männer-WM sein. Sie wurden vom Schiri-Komitee rund um den Vorsitzenden Pierluigi Collina (62) selektioniert.
«Damit wird ein langer Prozess abgeschlossen, der mit dem Einsatz von Schiedsrichterinnen bei Junioren-Turnieren der Fifa vor einigen Jahren begann», sagt der frühere Spitzenschiedsrichter. «Damit betonen wir, dass für uns die Qualität das entscheidende Kriterium ist und nicht das Geschlecht.» Man wolle erreichen, dass es in Zukunft zur Normalität wird, dass Frauen wichtige Männerspiele pfeifen.
Drei Vorreiterinnen auf ihrem Gebiet
In Europa ist die Französin Stéphanie Frappart Vorreiterin in ihrem Fach. Die 38-Jährige leitete im Dezember 2020 als erste Frau eine Partie in der Champions League und arbitrierte letztes Jahr zwei Partien in der WM-Quali der Männer.
Die gleiche Rolle haben auch Mukansanga und Yamashita in ihren Verbänden inne. Mukansanga war die Erste, die ein Afrika-Cup-Spiel leiten durfte. Yamashita war die erste weibliche Spielleiterin in der asiatischen Champions League. «Sie verdienen es, an der WM zu sein, weil sie konstant auf einem hohen Niveau abliefern und das ist für uns der wichtigste Faktor», so Collina.
Insgesamt schickt die Fifa 36 Schiris, 69 Assistenten und 24 Video-Schiedsrichter an den Persischen Golf. Collina: «Die WM 2018 war sehr erfolgreich, auch weil der Schiedsrichter-Standard sehr hoch war und wir werden versuchen, es in Katar noch besser zu machen.» (che)