Der Schatten-Sportminister spaltet die Sportschweiz
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FCZ-Canepa zur 1000er-Grenze:«Es fehlen trotzdem beträchtliche Mittel»

FCZ-Canepa zur Aufhebung 1000er-Grenze
«Es fehlen trotzdem beträchtliche Mittel»

Ab dem 1. Oktober sind in der Schweiz Grossveranstaltungen mit mehr als 1000 Besuchern wieder erlaubt. EVZ-CEO Patrick Lengwiler und FCZ-Präsident Ancillo Canepa diskutieren mit BLICK-Sportchef Felix Bingesser über die Bedeutung für den Sport.
Publiziert: 12.08.2020 um 16:44 Uhr
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Aktualisiert: 12.08.2020 um 20:26 Uhr
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FCZ-Präsident Ancillo Canepa gibt sich trotz Aufhebung der 1000er-Grenze wenig euphorisch.
Foto: keystone-sda.ch

Die beiden grossen Publikumssportarten, Fussball und Eishockey, dürfen ab dem 1. Oktober wieder mehr als 1000 Fans in die Stadien lassen. Eigentlich eine gute Nachricht für den Schweizer Profisport. «Die grosse Euphorie bricht trotzdem nicht aus», sagt FCZ-Präsident Ancillo Canepa.

Auch BLICK-Sportchef Felix Bingesser findet die Entscheidung fragwürdig. Er stört sich vor allem daran, dass die Verantwortung auf die Kantone abgeschoben wird. «Zufrieden kann man nicht sein. Denn das Ganze kann schnell zu einer Wettbewerbsverfälschung verkommen. So sind unter Umständen in Basel Spiele mit 10'000 Zuschauern möglich, aber in Bern und St. Gallen dürfen nicht so viele Fans ins Stadion», sagt Bingesser.

EVZ-CEO Patrick Lengwiler sieht das nicht so problematisch. Dafür gebe es schliesslich ein nationales Schutzkonzept, das die Auslastung der Stadien kantonsübergreifend regeln soll. Er ist sich sicher, dass dieses Konzept konsequent umgesetzt werden kann. Lengwiler: «Wir haben es im Griff. Es gibt ja die personalisierten Tickets und es gilt auch die Maskenpflicht in den Stadien. Deshalb können sich Fans auch euphorisch miteinander über ein Tor freuen. Dafür sind ja die Masken da.»

In einem sind sich jedoch alle einig: Die finanziellen Probleme werden sich durch die Lockerung nicht in Luft auflösen. «Auch bei einer Stadionauslastung von 50 Prozent sind wir in Sachen Einnahmen weiter eingeschränkt. Es werden uns auch in Zukunft beträchtliche Mittel fehlen», so Canepa.

Zwar hat sich der Bund für ein Darlehen für die Profiklubs im Fussball und Eishockey ausgesprochen, jedoch seien diese angekündigten Bundeskredite völlig «absurd». Canepa: «Die Bedingungen sind nicht erfüllbar. Die ganze Konstruktion ist überhaupt nicht durchdacht. Würde ein Klub dieses Darlehen annehmen, wäre das Suizid.»

EVZ-CEO Patrick Lengwiler sagt dazu: «Das vorgelegte Papier ist von Anfang bis Schluss einfach schlecht formuliert. Das Bundesamt für Sport (Baspo) müsste sich für den Sport einsetzen und das hat es einfach nicht gemacht.»

Weitere Reaktionen zur Aufhebung der 1000er-Grenze

Marc Lüthi, CEO SC Bern: «Einerseits bin ich mit dem Entscheid zufrieden, aber viele Folgefragen bleiben unbeantwortet. Darum bringt er keine Erleichterung, weil wir noch nicht wissen, was wirklich Sache sein wird. Auch weil vieles bei den Kantonen liegt. Mehrere Kantone haben schon angedeutet, dass sie keine Grossanlässe wollen. Es braucht eine Rechtssicherheit für die gesamte Schweiz. Es sind einheitliche Voraussetzungen und sichere Konzepte nötig, um Spiele durchführen zu können. Das geht nur mit nationalen Vorgaben.»

Roland Heri, CEO FC Basel: «Wir freuen uns sehr darüber, dass wir nun mit dem 1. Oktober ein Datum vor Augen haben, auf das wir gezielt hinarbeiten können. Es gilt jetzt, die Zeit zu nutzen und das Schutzkonzept mit grösster Sorgfalt auf alle möglichen Szenarien hin anzupassen und detailliert auszuarbeiten. Fussball mit Fans im Stadion macht deutlich mehr Freude, für die Fans selbst, aber auch für die Mannschaften und die Klubs.»

Philipp Studhalter, Präsident FC Luzern: «Es ist für den FC Luzern, unsere Fans und Partner, und alle diejenigen, welche Freude am Fussball haben, ein guter Tag. Auch wenn es weiterhin grosse Herausforderungen zu bewältigen gibt, war es für die Zukunft des FC Luzern enorm wichtig, dass wir so bald als möglich wieder mehr Zuschauer bei unseren Spielen begrüssen dürfen. Wir werden in den kommenden Tagen intensiv an diesem Schutzkonzept arbeiten und so bald als möglich über die Rahmenbedingungen an unseren Spielen informieren.»

Swiss Olympic: «Swiss Olympic begrüsst den Entscheid des Bundesrats. Mit dem Beschluss erhalten die Klubs sowie die Veranstalter von Sport-Grossanlässen die Chance, ihre Spiele, Veranstaltungen mit plausiblen Schutzkonzepten und Massnahmen und vorausgesetzt die Bewilligung des jeweiligen Kantons, vor einer grösseren Anzahl Fans durchzuführen als zuletzt. Das bedeutet einerseits mehr Emotionen in den Stadien und Sportanlagen, andererseits aber auch, dass die Klubs und Veranstalter wieder mehr Einnahmen generieren können mit ihren Spielen und Anlässen.»

FC St. Gallen: «Wir prüfen die Konsequenzen aus dem Entscheid des Bundesrates gründlich.»

Marc Lüthi, CEO SC Bern: «Einerseits bin ich mit dem Entscheid zufrieden, aber viele Folgefragen bleiben unbeantwortet. Darum bringt er keine Erleichterung, weil wir noch nicht wissen, was wirklich Sache sein wird. Auch weil vieles bei den Kantonen liegt. Mehrere Kantone haben schon angedeutet, dass sie keine Grossanlässe wollen. Es braucht eine Rechtssicherheit für die gesamte Schweiz. Es sind einheitliche Voraussetzungen und sichere Konzepte nötig, um Spiele durchführen zu können. Das geht nur mit nationalen Vorgaben.»

Roland Heri, CEO FC Basel: «Wir freuen uns sehr darüber, dass wir nun mit dem 1. Oktober ein Datum vor Augen haben, auf das wir gezielt hinarbeiten können. Es gilt jetzt, die Zeit zu nutzen und das Schutzkonzept mit grösster Sorgfalt auf alle möglichen Szenarien hin anzupassen und detailliert auszuarbeiten. Fussball mit Fans im Stadion macht deutlich mehr Freude, für die Fans selbst, aber auch für die Mannschaften und die Klubs.»

Philipp Studhalter, Präsident FC Luzern: «Es ist für den FC Luzern, unsere Fans und Partner, und alle diejenigen, welche Freude am Fussball haben, ein guter Tag. Auch wenn es weiterhin grosse Herausforderungen zu bewältigen gibt, war es für die Zukunft des FC Luzern enorm wichtig, dass wir so bald als möglich wieder mehr Zuschauer bei unseren Spielen begrüssen dürfen. Wir werden in den kommenden Tagen intensiv an diesem Schutzkonzept arbeiten und so bald als möglich über die Rahmenbedingungen an unseren Spielen informieren.»

Swiss Olympic: «Swiss Olympic begrüsst den Entscheid des Bundesrats. Mit dem Beschluss erhalten die Klubs sowie die Veranstalter von Sport-Grossanlässen die Chance, ihre Spiele, Veranstaltungen mit plausiblen Schutzkonzepten und Massnahmen und vorausgesetzt die Bewilligung des jeweiligen Kantons, vor einer grösseren Anzahl Fans durchzuführen als zuletzt. Das bedeutet einerseits mehr Emotionen in den Stadien und Sportanlagen, andererseits aber auch, dass die Klubs und Veranstalter wieder mehr Einnahmen generieren können mit ihren Spielen und Anlässen.»

FC St. Gallen: «Wir prüfen die Konsequenzen aus dem Entscheid des Bundesrates gründlich.»

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