Der Schatten-Sportminister spaltet die Sportschweiz
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FCZ-Canepa zur 1000er-Grenze:«Es fehlen trotzdem beträchtliche Mittel»

1000er-Grenze fällt später
Sion-Boss Constantin wettert gegen Bundesrats-Entscheid

Mit dem Fall der 1000er-Grenze ab 1. Oktober erhält der Schweizer Profi-Teamsport den nötigen Sauerstoff-Boost. Aber es bleiben Dutzende Fragen und Probleme.
Publiziert: 13.08.2020 um 08:34 Uhr
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Aktualisiert: 15.08.2020 um 18:52 Uhr
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Die Reaktion der Swiss Football League mit Chef Claudius Schäfer auf den Entscheid fällt verhalten aus. Man nehme ihn zur Kenntnis, heisst es im Communiqué lediglich.
Foto: keystone-sda.ch
Alain Kunz

Die Reaktion der Swiss Football League auf den Entscheid fällt verhalten aus. Man nehme ihn zur Kenntnis, heisst es im Communiqué lapidar. Zwischen den Zeilen: Man hatte sich mehr erhofft, mehr Konkretes, und wollte bereits auf den 1. September wieder vor mehr als 600 bis 700 Fans spielen. Denn sowohl die Swiss Football League (SFL) wie auch die Swiss Ice Hockey Federation (SIHF) wollen mit ihren Meisterschaften Mitte September starten. Die Eishockeyaner schreiben immerhin, dass man den Entscheid des Bundesrats mit Befriedigung zur Kenntnis genommen habe.

So sieht es auch YB-CEO Wanja Greuel (42): «Verglichen mit dem, was wir bisher hatten, ist das Glas nun halb voll. Als Optimist betrachte ich das so.» Andere nicht. So sagt Sion-Boss Christian Constantin (63): «Der Bundesrat hat die heisse Kartoffel an die Kantone weitergegeben und auf Zeit gespielt. Wir gehen nun in eine einmonatige Nachspielzeit und haben null Planungssicherheit.» Doch es gibt eine: Die 1000er-Grenze ist gefallen. «1001 ist auch mehr als 1000», brummt CC. «Bis zum 2. September können die Klubs nichts machen. Sie stehen weiter still. Und Unternehmungen, die stillstehen, kommen mit jedem Tag dem Tod ein bisschen näher.»

Am Datum für Saisonstart nicht rütteln

Am 11. September wollte man im Fussball loslegen. Ohne Begrenzung. Daraus wird nichts. Für Greuel ist dennoch klar: «An diesem Datum darf keinesfalls gerüttelt werden. Es wäre unverantwortlich, erst im Oktober zu starten, da wir die Winterpause zwingend brauchen.»

Die SFL ihrerseits schreibt, sie habe die Öffnung bereits auf den 11. September erwartet, und als Folge daraus werde man die Ansetzung der ersten Meisterschaftsspiele in den nächsten Tagen definitiv festlegen. Die SIHF legt das definitive Startdatum an der Ligaversammlung vom 14. August fest.

Plätze werden weiter verlost

Wie im September vorgegangen werden soll, ist für Greuel klar: «Wir haben Stand jetzt 12'500 Abos verkauft. Wir werden die Plätze wie bisher unter den Abonnenten verlosen.» Er erwartet danach eine rund fünfzigprozentige Auslastung der Sitzplatzkapazität. «Ich gehe von rund 15'000 Anwesenden im Wankdorf aus.» Allerdings: YB hatte letzte Saison eine Auslastung von gegen 90 Prozent!

Im Eishockey sind die Stadien meistens auch in dieser Dimension ausgelastet. Deshalb schreibt die SIHF: «Mit einer teilweisen Auslastung der Stadien bleibt die finanzielle Lage von Klubs und Verband weiter angespannt, und finanzielle Verluste sind absehbar. Heute aber überwiegt die Freude, wieder vor Fans Eishockey zu spielen.» Ungeachtet der noch zu definierenden Auslastung, die im Eishockey wegen des höheren Infektionsübertragungsrisikos in einer Halle ohnehin eine heikle Übung sein wird.

Angst vor den Kantonen

Auch heikel: Das Innendepartement legt nun zusammen mit den Kantonen die Kriterien fest. Nach diesen erteilen die Kantone, die in der Mehrheit gegen eine Öffnung per 1. Oktober waren, die Bewilligungen. Da kursiert bereits die Angst vor Wettbewerbsverfälschung, weil die Kantone die Kriterien unterschiedlich auslegen könnten. Immerhin: Gesundheitsminister Alain Berset (48) sprach davon, dass die Koordination unter den Kantonen eng sein müsse, und Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga (60) sagte am Mittwoch, dass die Abläufe standardisiert sein müssten.

Für den Sport geht das Warten also weiter. Jetzt mal bis zum 2. September.

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