Unterstützung aus dem All
Perfekte Pisten dank GPS

Dank einem neuen System für Pistenfahrzeuge können die Fahrer die genaue Schneehöhe erkennen. Mit Hilfe von GPS-Daten wird auch die Sicherheit verbessert.
Publiziert: 02.01.2016 um 10:16 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 18:34 Uhr
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Daten aus dem All sagen dem Bully-Fahrer, wie hoch der Schnee unter seinen Raupen liegt.
Foto: Peter Mosimann
Cyrill Pinto

Thomas Welten (23) hat seinen Pistenbully per Seilwinde am Ende des Steilhangs verankert. So kann er die Schaufel tief in den Schnee stechen. Hier, rund 50 Meter oberhalb der Talstation Eggli des Skigebiets von Gstaad BE liegt er 1,60 Meter hoch.

«Der Wind hat den Schnee aus der Beschneiungslanze in eine Mulde geweht», erklärt der Bully-Chauffeur. Rundherum auf der Piste liegen bloss 20 bis 40 Zentimeter Schnee. In den kommenden Tagen muss alles bereit sein. Dann beginnt die Hauptsaison.

Die Pistenexperten in Gstaad sind dafür bestens gerüstet. Dank GPS und eines kleinen Touchscreens, der seit letzter Woche über dem Armaturenbrett in den Bullys montiert ist, wissen sie genau, wo der Schnee wie hoch liegt. Snowsat heisst das neue System. Es sammelt alle Daten der Pistenfahrzeuge zent­ral. Informationen wie Schneehöhen oder Spritverbrauch der Bullys sind permanent in Echtzeit verfügbar. Mehrere Hunderttausend Franken haben die Bergbahnen der Destination Gstaad investiert. «Das neue System hilft uns, unseren Betrieb zu optimieren. Unsere Schneeerzeuger brauchen so weniger Strom und Wasser, unsere Pistenfahrzeuge weniger Treibstoff», erklärt Mat­thias In-Albon (30).

Seit November ist er neuer Geschäftsführer der Bahnen der Destination Gstaad. Er rechnet damit, dass die Bergbahnen zehn Prozent weniger Strom und Wasser verbrauchen.

«Ausserdem werden wir Diesel im Wert von über 50000 Franken pro Jahr einsparen», rechnet In-Albon vor. Schon nach einer bis zwei Saisons sollen die Investitionen wieder eingespielt sein.

Im November wurde das gesamte Skigebiet in Gstaad per Helikopter zentimetergenau vermessen. Snowsat kennt nun die genauen Koordinaten jedes Pistenmeters. Aus der Höhendifferenz und der tatsächlichen Position des Pistenbullys errechnet das System dann die Schneehöhe.

In Thomas Weltens Cockpit wird die Höhe des Schnees in verschiedenen Farben angezeigt. Dunkelrot bedeutet «kein Schnee», wo die Piste blau gefärbt ist, liegt er meterhoch.

Vor ihm auf dem Display erscheint die Piste jetzt tiefblau. Für den jungen Pistenbully-Fahrer bedeutet das vor allem eins: viel Arbeit.

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