Noch immer hallt der Kampfjet-Entscheid in Bundesbern nach. Seit Verteidigungsministerin Viola Amherd im Juni den US-Flieger F-35 auserkoren hat, herrscht dicke Luft. Jede Regung der Gegenseite löst Hektik aus. Neustes Beispiel: Die Dubai Airshow.
Der alle zwei Jahre stattfindende Anlass gehört zu den weltweit grössten Luftfahrtmessen und wird dieses Jahr vom 14. bis 18. November durchgeführt. Das VBS entsendet drei Vertreter an den Persischen Golf: Luftwaffen-Kommandant Peter Merz sowie Peter Winter, der bei Armasuisse die Luftfahrtsysteme und die Kampfjetbeschaffung verantwortet, und ein Luftwaffen-Offizier im Rang eines Oberst im Generalstab.
Manche Beobachter unter der Bundeshauskuppel und in Aviatikkreisen reagieren verdutzt: Wieso schickt der Bund drei Leute an eine Kampfjet-Schau, wenn er doch soeben den Kauf neuer Düsenjäger beschlossen hat?
«Informationsgewinnung und Gedankenaustausch»
Alles ganz normal, heisst es auf Anfrage bei Armasuisse. «Vertreter des VBS besuchen regelmässig Luftfahrt- und auch Rüstungsmessen», teilt Sprecher Kaj-Gunnar Sievert gegenüber SonntagsBlick mit. «Die Besuche dienen der Informationsgewinnung und dem Gedankenaustausch. Da in der Regel viele Hersteller an einem Ort versammelt sind, erlauben solche Messen effiziente und zeitsparende Meetings mit den Vertretern der Firmen.»
Der diesjährige Dubai-Trip diene weniger dem Austausch über das neue Kampfflugzeug, sondern «vielmehr der Informationsgewinnung über andere Systeme», erklärt Sievert weiter. Ein wichtiger Aspekt sei auch der Besuch des Swiss Pavillon wo sich Schweizer Anbieter präsentieren.
Und die Kosten? Die betragen laut Sievert pro Teilnehmer «weniger als 5000 Schweizer Franken».