Shitstorm gegen Beat Jans ist niveaulos
Islam-Bashing ist unchristlich

Bundesrat Beat Jans feiert mit Muslimen Ramadan. Gott sei Dank!
Publiziert: 16.03.2025 um 06:47 Uhr
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Papst Franziskus hat im September 2024 Indonesien besucht, das grösste muslimische Land der Welt.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Bundesrat Beat Jans beim Fastenbrechen, betont Zugehörigkeit des Islam zur Schweiz
  • Dialog mit Islam christlich, Papst Franziskus spricht von geschwisterlichem Weg
  • Vor Jahrzehnten: Theologe Hans Küng forderte Frieden zwischen Religionen für Nationen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Raphael RauchBundeshausredaktor

Bundesrat Beat Jans war am Dienstagabend beim Fastenbrechen und schrieb später auf X: «Liebe Musliminnen und Muslime, der Islam als Religion und Sie als Menschen gehören zur Schweiz. Ramadan Mubarak!»

Der Shitstorm von rechts war so erwartbar wie niveaulos. Wieder einmal wird das angeblich so christliche Abendland angeführt, um gegen den Islam Stimmung zu machen. Völlig vergessen gerät, dass der Dialog mit dem Islam zutiefst christlich ist – Papst Franziskus spricht von einem «geschwisterlichen Weg, der unter dem Blick des Himmels dem Frieden auf der Erde dienen will».

Analogien zwischen Antisemitismus und Islamophobie

So wie Schweizer Juden nichts mit der Regierung von Netanyahu zu tun haben, Schweizer Reformierte nichts mit evangelikalen Eiferern in den USA und Schweizer Katholiken nichts mit Polygamie in Nigeria, so haben Schweizer Muslime selten damit etwas zu tun, wofür sie sich rechtfertigen müssen.

Jonathan Kreutner, Generalsekretär des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebunds, weist auf Analogien zwischen Antisemitismus und Islamophobie hin: «Wir Juden reagieren zu Recht ablehnend, wenn wir pauschalen Urteilen ausgesetzt sind, genau darum müssen wir uns auch dagegen aussprechen, wenn andere Minderheiten unter pauschalen Zuschreibungen leiden.»

Der grosse Surseer Theologe Hans Küng hatte vor Jahrzehnten die zündende Idee: «Kein Friede unter den Nationen ohne Frieden zwischen den Religionen.» Auch heute gilt: Wir brauchen mehr Dialog, nicht weniger.

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