Neues Start-up liefert Spielzeugboxen für die Kleinsten
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Alle zwei Monate:Neues Start-up liefert Spielzeugboxen für die Kleinsten

Richtiges Spielzeug, zur richtigen Zeit
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Wie viel Kinder beim Spielen lernen, zeigen immer mehr Studien. Ein Zürcher Start-up liefert nun altersgerechte Spielzeugkisten.
Publiziert: 05.06.2022 um 10:17 Uhr
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Erika Cordova’s Start-up liefert Spielzeugpäckli nach Hause.
Foto: Siggi Bucher
Camille Kündig

Emilia ist hoch konzentriert: Die Zweijährige versucht, Holzteile in eine Schablone zu sortieren, und wenn eines passt, dann strahlt sie. Was nach reinem Baby-Plausch aussieht, ist mehr. «Spielen ist für Kinder immer lernen», sagt Annika Butters, Psychologin und Expertin für frühkindliche Bildung.

Mit jedem Holzteilchen legt Emilia gewissermassen einen Grundstein für ihre Zukunft, und ihr Mami Erika Cordova (35) weiss das. Sie hat ein Start-up gegründet, das Eltern im Zwei-Monats-Takt eine Box mit Spielsachen nach Hause schickt. Die stammen aus nachhaltiger Fertigung. Noch wichtiger: Sie sind altersgerecht. Cordova: «Das Angebot an pädagogisch sinnvollem Spielzeug ist unüberschaubar. Eltern verlieren sich in stundenlangen und verwirrenden Internet-Recherchen.» Hier sollen die Spielzeugkisten von Little Genius Abhilfe schaffen. «Unsere Sets sind in Zusammenarbeit mit Kinderärzten, Psychologen und Pädagogen zusammengestellt und in vielen Belangen von der Montessori-Methode inspiriert», einem pädagogischen Bildungskonzept.

Alles, was das Neugeborene braucht

Pro Päckli erhalte Emilia genau das, was es in der aktuellen Entwicklungsphase braucht, so die Mutter und Start-up-Gründerin. Im Set für Neugeborene finden sich etwa eine Rassel und sanfte, schwarz-weiss gestreifte Handschuhe. «Damit werden unter anderem die akustische Wahrnehmung und die Sinnesreize gefördert.» Dazu enthält die Box eine Broschüre über Kindesentwicklung, Tipps für den Alltag und Spiel-Ideen. 13 Monate später kommen ein Puzzle und ein hölzerner Nachziehhund, die das Gedächtnis fördern und die Kleinen zum Laufen anregen sollen.

Das Spiel im frühen Kindesalter rückt zunehmend in den Fokus der Wissenschaft. Am Marie Meierhofer Institut für das Kind im Zürcher Kulturpark führen Butters Kollegen aktuell eine Langzeitstudie zu diesem Thema durch. Bekannt ist: Spielen wirkt sich positiv auf Wohlbefinden, Kreativität und psychische Entwicklung der Kleinen aus. Spielen sie genug, erweisen sich Kinder im späteren Leben unter anderem als stressresistenter. Zudem fördert das Spielen Konzentrationsfähigkeit und Feinmotorik, logisches Denken und Sozialverhalten.

Jedes Kind hat einen eigenen Rhythmus

«Spielzeuge je nach Entwicklungsphase können helfen», so Butters. «Zentral ist allerdings, aufmerksam zu beobachten, wie das Baby darauf reagiert und ob es tatsächlich dafür parat ist, denn jedes Kind hat seinen eigenen Rhythmus.» Noch wichtiger als Spielzeug sei es darum, dass die Erwachsenen ihren Nachwuchs achtsam im Spiel begleiten.

Findet das Baby denn Gefallen an Rassel und Co., profitiert nicht nur es selbst. Pro Spielzeugbox will Cordova drei Franken an «Trösterli-Gschänkli» spenden, die das Kinderspital Zürich seinen Patienten verteilt.

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