Promo durch Promis
Bond auf Berg, DiCaprio am Meer

Besucherrekord in Museum nach Musikvideo aus Museum: Was kürzlich für Schlagzeilen sorgte, ist kein Einzelfall. Immer wieder produzieren Stars durch ihren Auftritt Wallfahrtsorte. Manchmal mit fatalen Folgen.
Publiziert: 10.01.2019 um 16:34 Uhr
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Aktualisiert: 21.10.2022 um 10:54 Uhr
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Beyoncé und Jay-Z drehten 2018 ihren Video zum Song «Apeshit» im Pariser Louvre …
Foto: Parkwood
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Daniel ArnetRedaktor Gesellschaft / Magazin

Er ist schon seit Jahren das meistbesuchte Museum der Welt: der Louvre in Paris. Alle wollen seine Prunkstücke sehen – von der antiken Nike-Skulptur bis zu da Vincis Mona-Lisa-Gemälde.

Ohne grosses Zutun vergrössert das Kunstmekka 2018 die Pilgerschar schlagartig um über einen Viertel. Zählt man 2017 noch 8,1 Millionen Eintritte, sind es letztes Jahr bereits 10,2 Millionen.

Der Grund: Sängerin Beyoncé (37) und ihr Mann Jay-Z (49) nehmen 2018 in den heiligen Hallen das Video zu ihrem gemeinsamen Song «Apeshit» auf. Unter anderem posiert das Ehepaar Carter vor der Mona Lisa – Kunst als Kulisse.

Fast 150 Millionen Menschen schauten sich bis heute den Sechs-Minuten-Clip auf Youtube an. Und für manch einen Musikfan war die Adelung des Orts durch seine Stars Ansporn genug für eine Reise nach Paris. Louvre-Direktor Jean-Luc Martinez (54) sagte jedenfalls vor wenigen Tagen, Beyoncé und Jay-Z seien für den Besucherrekord mitverantwortlich.

Riesiger Pulk pilgert wegen Harry Potter nach Porto

Promotion durch Prominente: Berühmte Personen machen immer wieder durch ihren blossen Auftritt einen Erdenfleck zum Wallfahrtsort. Millionen Menschen strömen deshalb nicht nur nach Paris, sondern auch nach Porto, in die Schweizer Berge und ans thailändische Meer.

Solche Massen können Fluch oder Segen sein. Eine Rettung war es für die altehrwürdige Buchhandlung Lello in der portugiesischen Stadt Porto. 1906 eröffnet, zieht das Jugendstil-Gebäude mit seiner neogotischen Fassade seit jeher Tou­risten an – die Livraria ist immer wieder als eine der drei schönsten weltweit gelistet.

Anfang der 1990er arbeitet eine gewisse Joanne K. Rowling (53) als Englischlehrerin in Porto, lässt sich von der zauberhaft schön geschwungenen Treppe im Bücher­laden zu den Aufstiegen in Harry Potters Internat Hogwarts inspi­rieren und macht das Geschäft zu einem Magnet ihrer Leserschaft.

Seit 2015 verlangen die Lello-Betreiber fünf Euro Eintrittsgeld, das sie bei einem Buchkauf anrechnen. Die jährlich über eine Million Besucher bescheren dem Unternehmen ein sicheres Einkommen – Lello 
ist dank Rowling die wohl florierendste Buchhandlung weit und breit.

Auch das Drehrestaurant auf dem Schilthorn BE blühte nur deshalb auf, weil eine berühmte Person dort oben war: Bond, James Bond. 1967 steht die Bergstation wegen fehlenden Geldes noch im Rohbau, als die Filmcrew um Bond-Darsteller George Lazenby (79) dort oben die Piz-Gloria-Szenen für «On Her Majesty’s Secret Service» (1969) drehen will.

Die Produktionsfirma übernimmt den Ausbau des Gipfelgebäudes. Bis heute sind die Aussichtsplattform sowie die interaktive Ausstellung zum «007»-Dreh in den Berner Alpen Anziehungspunkt für Millionen von Bond-Fans.

Leonardo DiCaprio sorgte für Touristenwelle an Traumstrand

Doch cinephile Touristen können auch zu viel werden: Seit Juni 2018 ist die Maya-Bucht in Thailand bis auf weiteres gesperrt, weil die täglich 5000 Besucher auf den Spuren von US-Schauspieler Leonardo DiCaprio (44) im dort gefilmten Kinohit «The Beach» (2000) dem Strand zu sehr zusetzten. Jetzt soll sich die Natur von den Strapazen erholen.

Im Internetzeitalter muss ein Star nicht mehr zwingend vor Ort gehen, um eine Nachahmer-Welle auszulösen – es reicht ein Tweet oder ein Facebook-Eintrag. So geschehen beim amerikanischen Filmdarsteller Ashton Kutcher (40): Er empfiehlt seinen 17 Millionen Followern eine Lobeshymne der «Huffington Post» auf das pittoreske Appenzeller Bergrestaurant Aescher. Touristenhorden überrennen darauf das Kleinod im Alpstein-Gebirge.

Mit bekannten Folgen: Letzten Sommer warf das Wirtepaar des Aeschers entnervt das Handtuch.

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