Krimikolumne mit Silvia Tschui
Vergesst kurz die Krimis

Autorin Silvia Tschui gönnt sich gerade eine Krimi-Auszeit. Aus gutem Grund.
Publiziert: 16.07.2018 um 08:15 Uhr
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Aktualisiert: 27.10.2022 um 13:55 Uhr
Die Netflix-Serie «The Magicians» hält unsere Autorin bis um 3 Uhr nachts wach.
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Silvia TschuiGesellschafts-Redaktorin

Der «Tatort» macht nach dem Til-Schweiger-Exkurs von letzter Woche Sommerpause, und ich mach diese Woche mal Krimipause. Das ist nicht gewollt, sondern einer Serie zu verdanken, die so spannend ist wie jeder Krimi – selbstironisch, überkandidelt und voller cleverer pop-kultureller Referenzen.

Es gibt momentan nichts Vergleichbares am Fernsehen, und ich schreibe diese Kolumne mit tiefen Augenringen: «The Magicians» hat mich wach gehalten bis um drei Uhr. Und die Nacht zuvor bereits auch schon.

«The Magicians» ist spannungshalber für die Schnittmenge zwischen Krimiliebhabern, «Harry Potter»-Nostalgikern und «Monty Python»-Humoristen geeignet. Tatsächlich ist Harry Potter die Hauptinspiration des – im Übrigen überaus lesenswerten – US-Schriftstellers Lev Grossman, auf dessen Romantrilogie die Serie basiert.

Nur ist seine Version, die von Highschool-Studenten handelt, die sich an einer magischen Universität wiederfinden und dort gegen ein Monster aus einer anderen Welt kämpfen müssen, tausendmal lustiger und viel erwachsener als die Serie von J. K. Rowling: Der Held Quentin Coldwater hat Zwangsstörungen, sein bester Freund Eliot (unfassbare Schauspielleistung des Nachwuchsdarstellerss Hale Appleman) ist schwul, seine alte Freundin Julia landet in der Klapse, und seine Liebe Alice ist mindestens doppelt so intelligent wie er.

Wenn auch die Zielgruppe wohl mindestens zehn Jahre jünger ist als ich: So viel Spass hatte ich vor der Glotze schon lange nicht mehr. Und jetzt entschuldigen Sie mich bitte. Muss noch eine Folge gucken. Nächste Woche gibts wieder Krimi, ich versprechs!

«The Magicians », Netflix: Fünf von fünf Sternen

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