So viele Kinder waren schon lange nicht mehr in Schweizer Kinofilmen zu bewundern. Allein die beiden Bündner Kassenschlager «Schellen-Ursli» und «Heidi» bringen zusammen ein halbes Dutzend Jungtalente auf die Leinwand. Und nächsten Donnerstag kommt noch ein Film mit einem Kinderstar in einer Hauptrolle ins Kino: Der 12-jährige Loïc Sho Güntensperger spielt neben Mathias Gnädinger († 74) in dessen letztem Film «Der grosse Sommer». Die anrührende Geschichte handelt von der Freundschaft eines grummeligen ehemaligen Schwingerkönigs mit tragischer Vergangenheit und einem quirligen Buben ohne Eltern. Der will Sumoringer werden – und hat ebenfalls eine belastende Geschichte.
Sehen wir bereits die Schweizer -Kinostars von morgen? Oder laufen ihnen die US-Kinderstars den Rang ab? Denn auch in ausländischen Filmen in Schweizer Kinos spielen Kinder im Moment eine grosse Rolle.
Nicht allen heutigen Kinderstars wird eine grosse Karriere beim Film beschieden sein. «Ob sich ein Kind für den Künstlerberuf Schauspielerei eignet, zeigt sich meistens erst nach der Pubertät», sagt die «Heidi»- und «Schellen-Ursli»-Casterin Corinna Glaus. Nun kommt für jene, die beim Film weitermachen wollen die Bewährungsprobe.
Keine einfache Sache in der Schweiz. Anders als in den Vereinigten Staaten ist die Filmindustrie hier zu klein, um allen eine Karriere vor der Kamera zu ermöglichen. Und Schweizer Eltern sind meistens auch zurückhaltender bei der Karriereplanung ihrer Kinder als amerikanische.