Mitte Jahr betrug die Bilanzsumme der UBS 1,55 Billionen Dollar (1550 Milliarden Dollar). Damit gehört sie zu den 20 grössten Banken der Welt. Beim Gewinn hat die Schweizer Grossbank aber noch viel Luft nach oben. Im zweiten Quartal betrug der Reingewinn 1,1 Milliarden Dollar. Angesichts der riesigen Bilanzsumme ist das viel zu wenig. Der Betrag entspricht 0,7 Promille der Bilanzsumme. Zum Vergleich: Die ZKB holt mehr als das Doppelte aus ihrer Bilanz heraus.
Sicher, die Grossbank befindet sich in einer schwierigen Phase, sie muss die Credit Suisse integrieren. Aber das darf nicht zur Ausrede werden. Die UBS muss schnell deutlich höhere Gewinne schreiben. Das ist nicht nur im Interesse der Aktionäre, sondern aller sogenannten Stakeholder, allen voran der Steuerzahler. Ganz einfach, weil eine Bank, die nachhaltig Gewinne schreibt, nicht pleitegehen kann – und deshalb auch nicht gerettet werden muss.
Noch lässt die UBS von dieser Dringlichkeit wenig verspüren. Im Gegenteil: Die diese Woche veröffentlichten Quartalszahlen zeigen, dass die Grossbank ihre Ausgaben für Löhne und Boni erhöht hat. Es profitieren die Spitzenverdiener im Investmentbanking und in der weltweiten Vermögensverwaltung. Angesichts allgemein sinkender Erträge ist das ein irritierendes Signal. Die Bank schüttet das Füllhorn aus, bevor es voller Geld ist. Konzernchef Sergio Ermotti muss Gegensteuer geben.