Instrumente spielt man. Und Spielen sollte Freude bereiten. Das geht im konventionellen Instrumentalunterricht und beim Üben allein zu Hause manchmal verloren: Der Lehrer sieht das Kind nur einmal wöchentlich. Haben Eltern keinen musikalischen Hintergrund, fällt es ihnen schwer, das Kind beim Üben zu unterstützen, weil sie rein fachlich nicht helfen können. Und für Kinder bedeutet trockenes Üben allein oftmals Langeweile und Frust. Pianolehrer Joris Favre (26) von der «École de Jazz et Musiques Actuelles» und Daten-Wissenschaftler Vignesh Venkatachalam (29) aus Sion (VS) schaffen mit einem innovativen Musikspiel und einer zugehörigen App auf all diesen Ebenen Abhilfe.
Ihr Spiel «Miros» funktioniert mit Karten, mit welchen die Schüler zwei Aufträge musikalisch kombinieren sollen. Konkret zieht ein Schüler eine Challenge-Karte, auf welcher steht: «Spiel, als ob dein Instrument brennt» oder «Spiel mit geschlossenen Augen» oder «Erzähl während des Spiels eine Geschichte». Zusätzliche Inputs stehen auf den Ideen-Karten: «Dschungel» beispielsweise, oder «Vulkan» oder auch eine Form oder ein Gefühl. «Die Kombinationen erlauben Schülern und Lehrern in kurzer Zeit viele Improvisationsanreize», sagt Favre. Schüler können sich zudem untereinander Herausforderungen setzen oder ihre Ideen und musikalischen Kreationen diskutieren. Die so entstehenden Improvisationen machen Spass und bieten Lehrern vielfältige Gelegenheiten, unzählige musiktheoretische Ansätze zu erklären – beim Beispiel mit dem Vulkan etwa Tempi.
Eine zweite Stufe des Spiels bietet die sich in Entwicklung befindliche «Miros»-App, welche die kreativen Aufträge und einen Austausch auch zuhause ermöglicht. Das Spiel verbindet so auf innovative Weise und in unterschiedlichen Schwierigkeitslevels nicht nur Schüler und Lehrpersonen untereinander, sondern auch Pädagogik mit Improvisation und Spielfreude. Favre und Venkatachalam bringen so das Spiel zurück ins «Instrumente spielen».
Educreators - Zukunft gestalten ist eine Initiative unterstützt von: Educreators Foundation, Gebert Rüf Stiftung, Jacobs Foundation, Mercator Stiftung Schweiz, Beisheim Stiftung und Movetia.
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