Etwa 60 Prozent der erwerbstätigen Frauen in der Schweiz arbeiten Teilzeit. Denn zuhause übernehmen sie meist die Hauptverantwortung für Kinder, Haushalt und andere familiäre Verpflichtungen.
Das hat Folgen für ihre Vorsorge: Beitragslücken in der AHV, der Pensionskasse und der 3. Säule führen dazu, dass Frauen im Alter weniger Geld zur Verfügung steht. «Der gewohnte Lebensstandard ist dann meist nicht mehr gewährleistet», warnt Andrea Klein, Vorsorgeexpertin von Raiffeisen Schweiz.
Deshalb sollten sich Frauen frühzeitig mit ihrer Vorsorge beschäftigen. Diese drei Tipps helfen dabei:
1) AHV: Rentenkürzungen vermeiden
Ob Babypause oder Weltreise: Jedes fehlende Beitragsjahr reduziert die AHV-Rente um 2,3 Prozent. Deshalb sollten Frauen sicherstellen, dass sie jedes Jahr den Mindestbeitrag von 514 Franken in die AHV einzahlen (ab 1.1.2025: 530 Franken). Wer verheiratet ist, muss keine Beiträge leisten, sofern der Ehepartner mindestens den doppelten Mindestbeitrag einzahlt.
2) Pensionskasse: Vorsicht bei Teilzeitarbeit
Teilzeitarbeitende sind in der beruflichen Vorsorge doppelt benachteiligt. Erstens müssen sie ein Einkommen von 22'050 Franken erreichen (ab 1.1.2025: 22'680 Franken), um überhaupt versichert zu sein. Zweitens fällt der Koordinationsabzug besonders stark ins Gewicht. Manche Pensionskassen sind aber teilzeitfreundlicher als andere: Sie versichern auch tiefere Löhne oder reduzieren den Koordinationsabzug. Frauen, die bei der Wahl des Arbeitgebers auf diese Pensionskassenleistungen achten, können mehr fürs Alter ansparen.
Infografik: 2. Säule - Herausforderung Koordinationsabzug und Eintrittsschwelle
3) Säule 3a: Vorsorgegelder anlegen
Durch die Beitragslücken in der Pensionskasse ist die private Vorsorge für Teilzeitarbeitende besonders wichtig. Wer regelmässig in die Säule 3a einzahlt und das Geld in Wertschriften investiert, hat – auch dank des langen Anlagehorizonts – höhere Ertragschancen, als wenn das Geld auf dem Konto liegt. Denn dort verliert es wegen der Inflation stetig an Wert.
Infografik: Zu erwartendes Vorsorgevermögen bei monatlicher Investition von 50 Franken während 40 Jahren
Anlagefonds in der 3. Säule bieten Frauen die beste Möglichkeit, ihr Altersvermögen zu vermehren. Dennoch investiert erst jede vierte Frau ihre Säule-3a-Gelder. Andrea Klein appelliert an die Selbstverantwortung: «Wir Frauen müssen unsere Vorsorge selbst in die Hand nehmen.»
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