Das Denkmal ist punkto Entstehung, Darstellung, Grösse und Standort schweizweit einzigartig. Es würdigt mit einem elf auf drei Meter grossen Wandbild den Einsatz und die Entbehrungen von Armeeangehörigen und Zivilbevölkerung im Aktivdienst von 1939 bis 1945.
Zu den Merkmalen gehört auch, dass das Monument mitten im Krieg von einer Division errichtet wurde, nicht erst danach. Der bewusst gewählte Standort auf dem Villigerfeld lag am kürzesten Weg von der Nordgrenze ins zentrale Mittelland, wo ein gegnerischer Hauptangriff erwartet wurde.
Als die Bedrohung der Schweiz im Sommer 1940 einen ersten Höhepunkt erreichte, konzentrierte General Guisan die Armee im Alpenréduit, um unter allen Umständen die Kontrolle über die Transitverbindungen zu behalten. Auch die 5. Division wurde aus ihren grenznahen Abwehrstellungen, die sich vom unteren Aaretal bis ins obere Fricktal erstreckten, abgezogen.
Beim Rückzug hinterliess sie unter dem Kommando des legendären Arztes und Divisionärs Eugen Bircher in ihrem Einsatzgebiet einen nachhaltigen «Fussabdruck» in Form einer militärisch-zivilen Gedenkstätte.
Das vom damals 27-jährigen Artilleriegefreiten und Kunstmaler Ernst Leu gestaltete Wandbild zeigt elf Soldaten beim Bau eines Festungswerks zum Schutz des Landes, einen Bauer beim Pflügen zur Sicherung der Ernährung und eine Mutter bei der Behütung ihres Kindes zur Erhaltung der Familie.
Diese Sujets symbolisieren den im Zweiten Weltkrieg ausgeprägten militärischen und zivilen Willen, sich für das Wohl der Heimat einzusetzen. Am Eidgenössischen Bettag 1940 wurde die Gedenkstätte eingeweiht.
Im Laufe der Jahre setzte die Witterung dem Mahnmal zu. Nach einer ersten Instandstellung 1958 drängte sich jetzt erneut eine Restaurierung auf. Dafür sorgte ein extra gegründeter Verein unter der Leitung des letzten Kommandanten der 2003 aufgelösten Felddivision 5, Divisionär a.D. Paul Müller.
Die Erhaltung des Zeitzeugnisses löste ein starkes Echo aus. Die Sanierungskosten von 75‘000 Franken konnten durch Beiträge aus dem kantonalen Swisslos-Fonds und andern Zuwendungen sowie mit 50‘000 Franken Privatspenden gedeckt werden.
77 Jahre nach der ersten Einweihung gab Paul Müller das restaurierte Denkmal den Anrainergemeinden Rüfenach, Brugg, Remigen und Villigen zurück. An der Feier nahmen hohe zivile und militärische Gäste teil. Der Historiker Titus Meier schilderte die schwere Zeit des Aktivdienstes und die Erstellung des Denkmals.
Die Aargauer Regierungsrätin und Militärdirektorin Franziska Roth betonte, mit der Erinnerung an den Einsatz und die Strapazen der Wehrmänner und Bevölkerung verbinde sich heute wieder mehr denn je die Erkenntnis, dass es ohne Sicherheit keine Freiheit gebe. Glockengeläute, ein Gebet zum Dank-, Buss- und Bettag und die Nationalhymne beendeten die Feier.