So machen die an Frauen ausgezahlten Renten aus der beruflichen Vorsorge lediglich 22 Prozent aller jährlich ausgezahlten Altersrenten aus. Der Grossteil der insgesamt 20 Mrd. Fr. geht damit an die Männer, wie aus einer am Montag publizierten Studie der Migros Bank hervorgeht.
In der beruflichen Vorsorge ist die Rente abhängig von der Höhe der geleisteten Einzahlungen, wobei der Arbeitgeber mindestens die Hälfte davon übernimmt. Der deutlich geringere Anteil der Frauen ist laut Studienleiter Albert Steck, bei der Migros Bank für Markt- und Produktanalysen zuständig, daher ein Spiegelbild der tieferen Erwerbsquote sowie des tieferen Durchschnittslohns von Frauen.
Dieser Graben schliesse sich zwar, aber nur langsam. So habe der Anteil der Pensionskassenauszahlungen an Frauen in den vergangenen zehn Jahren lediglich um 4 Prozent zugenommen.
Die Migrosbank kommt deshalb zum Schluss, dass das Risiko einer mangelhaften Altersvorsorge bei den Frauen höher ist. Dabei gelte es auch, einige besondere Faktoren zu berücksichtigen, wie etwa den Koordinationsabzug bei der Teilzeitarbeit oder die Konsequenzen einer Scheidung.
Genauere Aussagen dazu, ob die Frauen häufiger von einer Vorsorgelücke betroffen sind, können laut Steck aufgrund der vorliegenden Daten jedoch nicht gemacht werden.
Hingegen bestätigt Steck gegenüber der Nachrichtenagentur sda, dass die ungleiche Verteilung der Pensionskassengelder bis zu einem gewissen Grad von der AHV abgefedert wird. Dort erhalten die Frauen nämlich 58 Prozent der jährlich 32 Mrd. Fr. ausgezahlten Renten.
Der wichtigste Grund für die weibliche Dominanz ist gemäss Steck die höhere Lebenserwartung. Frauen lebten im Schnitt drei Jahre länger. Weil die erste Säule im Umlageverfahren finanziert wird, profitierten Frauen zudem von den höheren Lohnbeiträgen der Männer.
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