Taskforce-Professor fordert englisches Impfmodell
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Zuwarten mit zweiter Dosis:Taskforce fordert englisches Impfmodell

Zuwarten mit zweiter Dosis
Taskforce-Professor fordert englisches Impfmodell

Um gegen die Impfknappheit anzukämpfen, schlägt der Leiter Immunologie der Corona-Taskforce des Bundes vor, mit der zweiten Impfung drei Monate statt wie bisher drei Wochen zuzuwarten. Die Idee aus England ist umstritten.
Publiziert: 06.01.2021 um 10:38 Uhr
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Aktualisiert: 06.02.2021 um 19:29 Uhr
Schon eine Dosis schützt: Christian Münz leitet bei der Taskforce die Gruppe Immunologie.
Foto: Screenshot SRF

Bislang wird in der Schweiz drei bis vier Wochen nach der ersten Corona-Impfung die zweite Dose gespritzt. So sieht es der Impfplan des Bundesamts für Gesundheit vor. Nun aber schlägt Prof. Christian Münz, Leiter der Expertengruppe Immunologie der Covid-Taskforce eine Kehrtwende vor: Die zweite Dose soll rund drei Monate nach der ersten verabreicht werden, berichtet die «Rundschau» vorab.

Dadurch könnten viel mehr Menschen eine erste Impfung erhalten, was bei der derzeitigen Knappheit an Impfstoffen sinnvoll sein kann. In Grossbritannien wird derzeit genau das Gleiche gemacht und ebenfalls drei Monate zwischen den beiden Impfungen zugewartet.

Idee dürfte auf Widerstand stossen

Studien hätten gezeigt, dass der Grundschutz der ersten Impfung bis zu drei Monate bestehen bleibe, sagt Münz. Seine Meinung: «Man sollte jetzt möglichst viele Leute mit einer ersten Dosis impfen.» Würde man mit der zweiten Dosis länger zuwarten, könnten auf einen Schlag doppelt so viele Menschen geimpft werden, wird Münz zitiert.

Die Corona-Taskforce teilt am Donnerstag auf Twitter mit, dass es sich bei dieser Darstellung «nicht um eine offizielle Position der unabhängigen Task Force handelt». Die Task Force werde bald ein offizielles Statement publizieren.

Die «Rundschau» hält allerdings an der Darstellung fest, Münz wolle seine Idee bald dem BAG und der eidg. Impfkommission unterbreiten.

Allerdings dürfte es kompliziert werden, die Politik von der Idee zu überzeugen. Noch am Dienstag hatte Christoph Berger, Präsident der Eidgenössischen Kommission für Impffragen, die Idee verworfen. Er äusserte unter anderem Bedenken, dass Lücken im Impfschutz entstehen könnten. (vof)

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