Bei einer Flugshow in Dittingen BL sind heute um 11.15 Uhr zwei Flugzeuge miteinander kollidiert und abgestürzt.
Einer der beiden Piloten konnte sich mit dem Fallschirm retten, der andere überlebte den Absturz nicht. «Die Zuschauern wurden über die Lautsprecher informiert», sagt ein Leserreporter. Es habe eine Schweigeminute gegeben.
Der 50-jährige Pilot stürzte mit dem Flugzeug in eine Scheune mitten in Dittingen. Auf Bildern der Kantonspolizei Basel-Landschaft ist eine vollständig zerstörte Scheune, aus der Flammen und Rauch aufsteigen, zu sehen. An der Absturzstelle liegen Flugzeug-Trümmerteile.
Das zweite Flugzeug krachte in einen Garten – nur wenige Meter neben ein Wohnhaus. Dessen Pilot konnte sich offenbar retten. Die Flugshow wurde nach dem Crash abgebrochen.
«Der Propeller spickte weg»
Der Unfall passierte bei einer Vorstellung der Flugstaffel Grasshoppers aus dem deutschen Baden-Württemberg. Ein Augenzeuge berichtet: «Die Piloten flogen in einer Dreierformation übereinander. Plötzlich krachte einer mit seiner Maschine in das Flugzeug über ihm. Der Aufprall war so heftig, dass der Propeller seiner Maschine wegspickte».
An einer Medienkonferenz heute Nachmittag zeigte sich Dieter Haldemann vom Bundesamt für Zivilluftfahrt BAZL tief betroffen vom Unfall. Er selbst hatte den Crash vor Ort als Augenzeuge miterlebt.
Die Piloten hätten die verhängnisvolle Formation am Freitag während eines Spezialbriefings vorgeführt. «Es hat keinen Anlass gegeben, die Vorstellung nicht zu bewilligen», sagte Haldemann.
Bei den beiden abgestürzten Maschinen handelt es sich um Leichtflugzeuge vom Typ Ikarus C42. Diese Maschinen verfügen über einen Rettungsfallschirm, der den Piloten und das Flugzeug tragen kann.
Ursache unklar – Care-Team im Einsatz
Die Ursache des Unfalles ist offen und Gegenstand von laufenden Ermittlungen der Schweizerischen Sicherheits-Untersuchungsstelle SUST und der Staatsanwaltschaft Basel-Landschaft. Weitere Abklärungen sind im Gang.
Die beiden Überlebenden werden nun von einem Care-Team betreut, ebenso wie die Partnerinnen der verunglückten Piloten. Diese waren zum Zeitpunkt des Crashs in einem VIP-Zelt auf dem Geländer der Flugshow und mussten das Drama mitansehen.
Haben die Flugtage eine Zukunft?
Ob die Flugtage in Dittingen eine Zukunft haben, ist derzeit noch unklar. Darüber müsse man mit der Gemeinde beraten, sagte OK-Präsidentin Regina Weibel. Gemeinderat Edi Jermann sagte, man wolle keine überhasteten Entscheide treffen.
Im Jahr 2005 kam es an der Flugshow in Dittingen bereits einmal zu einem tödlichen Unglück. Damals starb ein 39-jähriger Pilot beim Absturz eines einplätzigen Kleinflugzeugs des Typs Spitfire.
Ein OK-Vertreter wies darauf hin, dass beim Unfall von damals ein Problem beim Zusammenspiel von Pilot und Flugzeug bestanden habe. Es habe aber nichts gegeben, weswegen es nicht mehr möglich erschienen wäre, den Anlass erneut durchzuführen. (vsc/rs/bauSDA)