Zusammenarbeit mit der Finartis Kunsthandel AG beendet
Die Stadt Luzern erhält keinen Skulpturenpark

Die Stadt Luzern erhält im Dreilindenpark keinen Skulpturenpark. Die Stadt führt die Zusammenarbeit mit der Finartis Kunsthandel AG nicht weiter. Diese hätte das Projekt umsetzen sollen.
Publiziert: 25.11.2023 um 14:37 Uhr
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Aktualisiert: 25.11.2023 um 15:20 Uhr
Foto: STR

Der Stadtrat bedauere sehr, dass die Projektidee nicht umgesetzt werde, teilte die Stadt Luzern am Samstag mit. Es habe sich in den letzten Monaten gezeigt, dass Finartis nicht bereit sei, die nächsten Schritte gemäss Absichtserklärung anzugehen.

Der Stadtrat habe die Projektidee gemäss Absichtserklärung jederzeit unterstützt und bedauere den Entscheid des Unternehmens sehr, die Idee nicht weiterzuverfolgen. Es sei ursprünglich vereinbart worden, dass die Mieterin alle Gebäude auf eigene Kosten instand stelle, erweitere und ausbaue.

Finartis liess in einem Schreiben via Anwälte mitteilen, dass die Stadt Luzern dem Unternehmen Ende Oktober 2023 mitgeteilt habe, keine finanzielle Unterstützung leisten zu wollen. Die derzeitigen baulichen Mängel an den Gebäuden wiegen laut der Firma jedoch schwer. Die Kosten ausschliesslich Finartis anlasten zu wollen, gehe nicht. Dies sei nicht im Sinne der ursprünglichen Absichtserklärung. Darum komme es nicht zur Realisierung des Projekts.

Um die künftige Nutzung zu definieren, mache der Stadtrat nun eine Auslegeordnung. Danach will er über das weitere Vorgehen informieren. Gemäss dem Stadtrat hätte das Projekt einen gesellschaftlichen und kulturellen Mehrwert für die Kulturstadt Luzern und die ganze Region geschaffen.

Der Park bleibe öffentlich zugänglich, und die Gebäude würden vorschriftsgemäss unterhalten, teilte der Stadtrat mit. Bis auf weiteres könnten die Gebäude wie bis anhin von der städtischen Musikschule und den Festival Strings Lucerne genutzt werden.

Der Dreilindenpark mit seiner Fernsicht über das Seebecken ist 35'000 Quadratmeter gross. Er wurde 1890 als englischer Landschaftsgarten gestaltet. Bebaut ist er mit einer schlossähnlichen Villa, einem Ökonomiegebäude, einem Pförtnerhaus und einer künstlichen Torruine, dazu kommen Skulpturen und eine Grotte. Ab 1952 wurde der Park vom Konservatorium genutzt, das später zur Musikhochschule wurde.

Die Gebäude im Dreilindenpark sind denkmalgeschützt, der Park gilt als schützenswertes Ortsbild. 2018 hatte der Stadtrat nach einer Ausschreibung der Finartis Kunsthandel AG den Zuschlag als neue Mieterin gegeben. Finartis hatte ein Kunstkonzept mit Skulpturenpark, Ausstellungen und Veranstaltungen vorgelegt.

Das Luzerner Kantonsgericht wies im Frühling zwei Beschwerden gegen die für das Projekt nötige Umzonung des Areals ab. Die Umzonung in eine Sonderbauzone sei recht- und zweckmässig. (SDA)

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