Die Erlebnisreise mit der Ju-52 ins Tessin endete am 4. August in einer Tragödie: Um 16.56 Uhr kracht die Oldtimer-Maschine unweit des Martinslochs am Piz Segnas oberhalb von Flims GR fast senkrecht in den Boden. An Bord der Unglücksmaschine waren 20 Personen – darunter auch das Zuger Paar Simone L.* (†43) und ihr Marco M.* (†47) aus Unterägeri ZG. Sie Primarschullehrerin, er Qualitäts-Manager.
Weder sie noch die anderen an Bord hatten eine Chance. Sie waren auf der Stelle tot. «Zusammen haben sie ihr Glück gefunden und hatten noch viele Pläne», heisst es in der Traueranzeige, die am Dienstag in der «Luzerner Zeitung» erschien.
Sie hatte «einen feinen Humor»
Simone L. war vor drei Jahren an die Baarer Schulen gewechselt, um dort als Lehrerin zu arbeiten. Sie unterrichtete die Mittelstufe am Schulhaus Inwil in Baar ZG. «Simone L. hat Spuren für ihre Schülerinnen und Schüler und uns Erwachsene gelegt.» In der Todesanzeige erinnern sich Arbeitskollegen der Schulen Baar wie auch der örtliche Gemeinderat an ihre «geschätzte Lehrerkollegin».
Sie hatte «einen feinen Humor», war geduldig und hilfsbereit. «Das Wohl des Kindes, der persönliche Kontakt zu jedem von ihnen und das gute Klima innerhalb der Klasse bedeuteten ihr alles.» Für das Umfeld des Paares ist ihr plötzlicher Tod unfassbar. So macht sich auch bei Marco M.'s Arbeitgeber, der Medela AG in Baar ZG, Fassungslosigkeit breit.
Zuger Gemeinde unter Schock
«Wir haben via Human Resources vom Tod unseres Mitarbeiters erfahren», sagt Medela-Sprecher Martin Elbel zu BLICK. Die Firma mit Sitz in Baar ZG ist auf Still-Produkte spezialisiert. In der Todesanzeige äussert sich das Unternehmen betroffen über das tragische Unglück: «Wir werden dich sehr vermissen und können uns kaum vorstellen, dich nie mehr bei uns zu sehen.»
Der Tod des Zuger Paares hat ein klaffendes Loch in die Familien von Simone L. und Marco M. gerissen. Tragisch: Die 43-Jährige hat zwei Kinder.
Nachbarn des Zuger Paares in Unterägeri stehen auch knapp zwei Wochen nach dem Absturz der Ju-52 am Piz Segnas noch immer unter Schock. «Es war das perfekte Wetter für so einen Ausflug», sagt eine Bekannte zu BLICK. «Dass es in einer solchen Tragödie endete, kann ich noch immer nicht glauben.»
Aus der Mitte ihrer Liebsten gerissen
Unter den 20 Todesopfern ist auch das Ehepaar Georges (†84) und Helga R.* (†75) aus Brent VD. Auch sie wurden unvermittelt aus der Mitte ihrer Liebsten gerissen.
Sie wohnten seit den frühen 2000er Jahren im Weiler Fontanivent oberhalb des Dorfs Brent. Nachbarn beschreiben die beiden Senioren gegenüber «Le Matin» als «sehr diskrete Menschen». Sie hinterlassen zwei Söhne und fünf Enkelkinder.
*Namen der Redaktion bekannt