Eigentlich sollte Holly einen neuen Schnitt für den Frühling verpasst bekommen. Stattdessen landete der Zwergpudel-Welpe im Zürcher Tierspital. Denn während des Besuchs beim Hundefrisör wird der kleine Vierbeiner geradezu mit Schnittverletzungen malträtiert.
Milena R.* (34) kann immer noch nicht glauben, was ihrem Hund zugestossen ist. «Es ist ein einziger Albtraum, was meiner Holly angetan wurde», sagt sie zu Blick.
«Da hatte ich schon ein komisches Gefühl»
Es ist der 9. März, als R. mit der noch nicht einmal einjährigen Holly an der Leine zum abgemachten Termin im Hundesalon in Zürich erscheint. Schon Monate zuvor war der Zwergpudel ein erstes Mal im Laden zurechtgemacht worden. «Damals war ich sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Darum sprach auch nichts dagegen, mit Holly ein weiteres Mal vorbeizukommen», sagt R.
Der zweite Besuch verläuft aber von Anfang an nicht mehr so, wie sich Milena R. das eigentlich gewohnt war. «Als wir den Salon betraten, waren da schon viele Hunde und es herrschte grosser Lärm.» Lange im Laden bleiben darf R. dann auch nicht. Wegen der Corona-Bestimmungen muss sie Holly alleine zurücklassen und darf sie erst nach dem Frisör-Termin wieder abholen. «Irgendwie hatte ich da schon ein komisches Gefühl», erzählt R.
Wunden an Kopf, Unterkörper und Hinterpfote
Nach einer knappen Stunde erreicht die 34-Jährige dann ein aufgeregter Anruf. «Der Mann, der Holly eigentlich frisieren sollte, beichtete mir, dass sich der Hund eine Schnittverletzung zugezogen habe.»
Zurück im Salon dann aber der Schock: Holly ist gleich an mehreren Stellen verwundet und muss dringend ins Spital gebracht werden. Dort sollte die behandelnde Tierärztin schliesslich Schnittwunden an Kopf und Unterkörper sowie eine verletzte Daumenkralle an der Hinterpfote feststellen. «Ich konnte es nicht fassen», sagt Milena R. «Dass ein Hund bei der Behandlung mal verletzt werden kann, verstehe ich. Aber hier hat der Hundefrisör ohne Rücksicht einfach immer weiter gemacht.»
Milena R. ist nicht die einzige, die beim entsprechenden Salon unschöne Erfahrungen gemacht hat. In Internet beschwert sich auch eine andere langjährige Kundin, dass sie ihren Hund nach einem «traumatisierenden Erlebnis» nicht mehr zum Laden bringen will. Auch ihr Vierbeiner habe nach einem Termin wegen mehrerer Verletzungen behandelt werden müssen.
Gegenüber Milena R. hat sich der betroffene Mitarbeiter des Hundesalons mittlerweile per SMS gemeldet und entschuldigt. Er sei traurig und es sei nie die Absicht gewesen, den Welpen zu verletzen. Für Blick war beim Salon trotz mehrerer Anfragen niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.
* Name geändert