Zwei-Franken-Gebühr für Üetliberg-Turm
«Das macht doch keinen Sinn»

Wer auf dem Üetliberg auf den Aussichtsturm will, muss künftig zwei Franken berappen. Wer noch für kleine Wanderer muss, der muss noch mal einen Franken fürs WC aufwenden.
Publiziert: 30.06.2015 um 16:10 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 03:18 Uhr

Wer vom Uetliberg-Aussichtsturm die Weitsicht geniessen will, muss ab morgen zwei Franken abliefern. Die Öffentlichkeit muss dafür zahlen, dass Uetliberg-Hotelier Giusep Fry von Behörden und Gerichten wiederholt in die Schranken gewiesen wurde.

Der Unterhalt des Turms koste Jahr für Jahr 30'000 bis 40'000 Franken, hat Fry ausgerechnet, wie er heute in einer Mitteilung schreibt. Da komme mit einem Zweifränkler pro Besucher nur ein kleiner Beitrag zusammen.

Zahlen müssen allerdings nur Ausflügler, die nicht bei Fry einkehren: Hotel- und Restaurantgäste, Seminar- und Banketteilnehmer erhalten «selbstverständlich» Gratiszugang, wie Fry betont.

Schuld sind «Rückwärtsgewandten und Dauernörgler»

Schuld daran, dass der Turm nicht mehr gratis ist, sind laut dem Hotelier die «ewigen Rückwärtsgewandten und Dauernörgler». Diese hätten sein Angebot - hochwertiger gastronomischer Service, 4-Sterne-Hotellerie und innovative Events - «nicht geschätzt, ja aktiv bekämpft».

Erst Anfang Jahr installierte Fry ein Drehkreuz beim WC. Einen Franken müssen die Üetliberg-Besucher bezahlen, wenn die Natur ruft. Damals rechtfertigte Frys Sprecher die Gebühr gegenüber Blick.ch damit, dass die Kosten nicht mehr tragbar seien. Von einer Trotzreaktion des Hoteliers wollte der Sprecher nichts wissen. Ausserdem sei der Aussichtsturm gratis und das soll vorläufig auch so bleiben. Das sagte der Sprecher vor einem Monat.

Fry ist Besitzer des Uto Kulm, Gipfel des Zürcher Hausbergs. Der Kulm liegt auf Gemeindegebiet Stallikon ZH. Der streitbare Hotelier ist seit Jahren im Clinch mit Behörden, Umweltorganisationen und Gerichten bis hin zum Bundesgericht. Meistens blitzte er ab.

Einerseits geht es um den Ausbau der Anlagen auf dem Kulm, die ohne die nötigen Bewilligungen gebaut worden sind, etwa eine verglaste Terrasse. Anderseits um einen umstrittenen Gestaltungsplan für die Uetliberg-Spitze sowie um die ebenso umstrittene Umzonung von der Landwirtschafts- in die Erholungszone.

Die Besucher des Zürcher Hausbergs sind über die neu eingeführte Panorama-Gebühr geteilter Meinung. Sehen Sie die Reaktionen im Video! (kab/SDA)

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