Urs Pauli, der freigestellte Direktor von Entsorgung + Recycling Zürich (ERZ) ist nun definitiv fristlos entlassen. Dieser hatte dem Stadtrat vor einigen Wochen seinen frühzeitigen Altersrücktritt eingereicht, wie der Stadtrat am Freitag mitteilte. Der Stadtrat nahm diesen an und stellte den ERZ-Direktor frei.
Auslöser für die Freistellung war ein Verdacht wegen ungetreuer Amtsführung. Der ERZ-Direktor soll sich im Jahr 2012 widerrechtlich einen teuren BMW geleistet und auch privat genutzt haben.
Inzwischen wurde zudem im ERZ eine Schwarze Kasse mit über 200'000 Franken gefunden. Auf Antrag von Leutenegger hat der Stadtrat deshalb den freigestellten ERZ-Direktor nun fristlos entlassen.
Kritik am Führungsstil
Wie bereits angekündigt, gibt der Stadtrat zudem eine externe Untersuchung zu den Unregelmässigkeiten bei ERZ in Auftrag. Dabei sollen auch die Rollen der operativ Verantwortlichen seit Mitte der 1990er Jahren sowie der politischen Vorgesetzten geklärt werden.
Der nun fristlos entlassene ERZ-Direktor steht schon länger in der Kritik wegen seines eigenmächtigen Führungsstils und seines Vorgehens bei einzelnen Geschäften.
Eine Administrativuntersuchung zeigte ausserdem, dass der Objektkredit für den Bau eines Logistikzentrums wegen zahlreicher interner Verfehlungen um 14,7 Millionen Franken überschritten wurde. Hinweise auf Straftaten gab es keine und der Stadt entstand auch kein finanzieller Schaden. Der ehemalige Direktor wurde aber vom Stadtrat ermahnt.