Die Stadt Zürich bekennt Farbe. Statt in monotonem Gelb strahlen die Fussgängerstreifen bei der Quaibrücke in den Regenbogenfarben. Dabei handelt es sich jedoch nicht um eine Guerilla-Aktion. Die Stadt selbst steckt dahinter.
«Wir haben die bunten Markierungen zwischen dem Bellevue und dem Bürkliplatz und das ‹Gaybrücke›-Schild angebracht», sagt Heiko Ciceri, Sprecher der Dienstabteilung Verkehr der Stadt Zürich (DAV), zu BLICK.
«Da spielt Verkehrssicherheit plötzlich keine Rolle mehr»
Doch nicht alle zeigen sich ob der Aktion erfreut. Der TCS Sektion Zürich ist genervt und schreibt auf Facebook: «Da spielt Verkehrssicherheit plötzlich keine Rolle mehr.» DAV-Sprecher Ciceri hält dagegen: «Unserer Ansicht nach ist die Verkehrssicherheit durchaus gegeben und keinesfalls tangiert.»
Auch der Schwulenverband Pink Cross wurde aufgeschreckt: «Lieber @TCS_Schweiz, klingt es nur homophob oder ist das tatsächlich so homophob gemeint?»
Inzwischen ist der TCS Schweiz auf Twitter zurückgekrebst und entschuldigte sich für die Zürcher Sektion: «Das ist natürlich nicht so gemeint. Es tut uns leid, wenn die Wortwahl unglücklich ausgefallen ist und wir damit jemanden verletzt haben. Das war nicht unsere Absicht.»
Zebrastreifen, Ampelpfosten und Tafeln sind jetzt bunt
Der Anlass für die bunte Aktion ist die diesjährige Zurich Pride. Das LGBT+-Festival findet jedes Jahr im Juni statt und macht auf die Rechte der LGBT+-Community aufmerksam. In diesem Jahr steht es unter dem Motto «Strong in diversity» - also stark in der Vielfalt.
Im Zuge des Pride Festivals finden diverse Veranstaltungen statt. Höhepunkt: der Demonstrationsumzug am 15. Juni durch die Zürcher Innenstadt.
Nicht nur vier Fussgängerstreifen wurden mit Regenbogenfarben verschönert. Zudem wurden laut Ciceri auch Ampelpfosten und Signaltafel angepasst sowie farbige Markierungen auf der Brücke angebracht.
Die «Gaybrücke» samt buntem Drumherum bleibt noch bis zum Ende des Pride-Festivals am 16. Juni. Angestossen wurde das Regenbogen-Bekenntnis durch ein Postulat der SP-Gemeinderäte Simone Brander und Alan David Sangines. (rad)