Zürcher Kulturhaus stellt Betrieb ein
«Kosmos – Vision ohne nachhaltige Machbarkeit»

Schuldenlast und Kosten seien zu hoch, sagt der Verwaltungsrat. «Das Kosmos sei wohl immer nur eine Vision ohne nachhaltige Machbarkeit geblieben».
Publiziert: 05.12.2022 um 13:05 Uhr
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Aktualisiert: 05.12.2022 um 13:08 Uhr
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An der Tür des Kosmos: Zettel weist auf die Schliessung am 5. Dezember hin.
Foto: keystone-sda.ch

Die neuen Verwaltungsräte hätten versucht, eine sofortige, harte Sanierung durchzuführen, hiess es in einer Mitteilung vom Montag. Das betriebswirtschaftliche Konzept sei dennoch ungenügend.

Die Bilanz wurde am Montag beim Konkursgericht Zürich deponiert. «Es ist bedauerlich, dass es keinen anderen Weg gibt. Sämtliche Rettungsversuche sind gescheitert», wird Verwaltungsrat Roberto Feusi in der Mitteilung zitiert. Feusi und Valentin Diem waren seit September die einzigen Verwaltungsräte.

Ein funktionierender Businessplan ist gemäss Feusi nicht vorhanden gewesen. Auch sei die finanzielle Lage den Verwaltungsräten nicht transparent dargelegt worden. «Es ist nicht möglich, den Betrieb mit dieser Schuldenlast auf eine gesunde Basis zu stellen», sagt Feusi.

Immer wieder Streit

Das Kosmos bei der Zürcher Langstrasse beherbergte ein Kino, einen Buchladen und ein Gastroangebot. Mehr als 70 Personen verlieren ihre Stelle. Ob es am selben Ort wieder einen Kulturbetrieb geben werde, sei offen, heisst es in der Mitteilung.

Das Kosmos wurde 2017 gegründet, unter anderem von Filmemacher Samir. Das Kulturzentrum geriet immer wieder in Querelen. Erst im Mai war der gesamte Verwaltungsrat zurückgetreten. Auch die Gründer, Samir und Buchhändler Bruno Deckert, hatten sich zerstritten. (SDA)

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