Zürcher Behörden rüffeln «Aktenzeichen XY»
Drogen-Gerüchte um Mord im Seefeld

In der ZDF-Sendung «Aktenzeichen XY» hiess es gestern, das Tötungsdelikt im Zürcher Seefeld stehe vermutlich im Zusammenhang mit Drogengeschäften. Die Staatsanwaltschaft widerspricht.
Publiziert: 09.02.2017 um 14:31 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 03:46 Uhr

Steht das Tötungsdelikt im Zürcher Seefeld im Zusammenhang mit Betäubungsmitteln? Diesen Anschein erweckte gestern Abend zumindest das ZDF.

In der Sendung «Aktenzeichen XY... ungelöst» berichtete der TV-Sender rückblickend über den jüngsten Fahndungserfolg in dem Fall: Tobias Kuster, der am 30. Juni 2016 den 42-jährigen M. S.* erstochen haben soll, wurde Ende Januar verhaftet. Er ist grundsätzlich geständig (BLICK berichtete).

Regierungsrätin Jacqueline Fehr, (l.), Vorsteherin der Direktion der Justiz und des Innern, und Adrian Kaegi, der verfahrensleitende Staatsanwalt, informieren zum Tötungsdelikt im Seefeld.
Foto: Keystone

Moderator Rudi Cerne betonte dabei: «Vermutlich ging es um Drogengeschäfte.»

Diese Erkenntnis wäre neu – sofern sie denn zutreffen würde. Das tut sie aber nicht, wie Corinne Bouvard, Sprecherin der Oberstaatsanwaltschaft gegenüber BLICK betont.

«Die Information von 'Aktenzeichen XY' ist falsch, der Fall Kuster steht nicht im Zusammenhang mit Drogengeschäften. Diese Äusserung des Moderators entbehrt jeglicher Grundlage und ist falsch.», sagt sie. Die Ermittler haben sich bislang noch nie zu einem möglichen Motiv Kusters geäussert.

Offen bleibt vorerst, wie es zur Fehlinformation kam und – ob die Zürcher Behörden allenfalls eine Richtigstellung verlangen. Die Staatsanwaltschaft betont in einer Mitteilung zudem: «Die bisherigen Ermittlungen haben auch keinen Hinweis darauf ergeben, dass sich der mutmassliche Täter und das Opfer im Fall Seefeld gekannt haben.»

Das ZDF hat eine Anfrage von BLICK, wie es zum Faux-pas des Moderators kommen konnte, noch nicht beantwortet. (bau)

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