Alligator-Alarm am Hallwilersee! Am Sonntag entdeckte ein Fischer dort einen Kaiman: Ein exotisches Reptil, mitten in einem Aargauer Badesee. An dem Ort, wo Familien planschen, Pärchen gerne Pedalo-Touren machen und sich auch Hunde ins kühle Nass wagen. Die Polizei jagt zurzeit den Exoten, doch der Minialligator ist abgetaucht.
BLICK wollte wissen, was dieser Kaiman für ein Tier ist. Im Zürcher Zoo gibt es zwar keinen Kaiman, aber seinen grossen Bruder: das Krokodil.
Kaimane sind deutlich kleiner als Krokodile
Experte Robert Zingg (64), Kurator des Zürcher Zoos, klärt über die Unterschiede der Reptilien auf: «Kaiman ist ein Überbegriff für eine ganze Gruppe. Kaimane sind 1,2 bis 4 Meter lang. Sie sind in Süd- und Mittelamerika zu Hause. Und deutlich kleiner als etwa ein Nil-Krokodil.»
Was aber klar ist: Wie das Krokodil sind auch Kaimane Fleischfresser. Der Hallwilersee-Gast wird sich also nicht mit Algen zufrieden geben. Zingg erklärt, dass auf dem Speiseplan des Kaimans vor allem Fische, sowie Vögel und Säugetiere, die am Wasser leben, stehen.
Wassertemperatur an unterer Grenze
Was dem Kaiman wohl weniger passt: Die Wassertemperatur im See. Experte Zingg dazu: «Momentan ist der Hallwilersee 21 bis 23 Grad warm. Das ist für den Kaiman die untere Grenze. Ein bisschen mehr wäre ihm angenehmer.»
Haltebewilligung benötigt
Richtig problematisch werde es für den Kaiman im Hallwilersee in den kalten Monaten: «Einen richtigen Winter hier bei uns wird er nicht überleben.»
Wer in der Schweiz tatsächlich einen Kaiman halten möchte, braucht dafür eine Haltebewilligung, hält Zingg fest. «Man muss ausweisen können, dass man entsprechende Haltevorrichtungen hat. Das sind je nach Grösse des Kaimans relativ grosse Anlagen.» Zudem müsse man auch die Sachkenntnis haben, um so ein Tier betreuen zu können.