Zitterpartie an der Zürcher Bahnhofstrasse
Muss Franz Carl Weber raus?

Der Mietvertrag des Spielwarenladens an der Zürcher Bahnhofstrasse läuft 2016 aus. Die neue Miete dürfte massiv teurer werden – dasselbe wie bei Manor.
Publiziert: 04.06.2015 um 13:12 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 01:58 Uhr
Von Céline Trachsel

Seit 125 Jahren ist Franz Carl Weber an der Bahnhofstrasse und erfüllt Kinderträume von Generationen. Jetzt steht sein Weiterbestehen an diesem Standort auf der Kippe. Der Grund: Der Mietvertrag läuft nächstes Jahr aus.

Er wurde vor zehn Jahren abgeschlossen und ist heute vergleichsweise günstig. Wird die Miete angepasst, müsste Franz Carl Weber den marktüblichen Preis zahlen, der deutlich höher sein dürfte als heute – nämlich rund zehn Millionen Franken im Jahr, schätzt die «NZZ».

Das holt das 2500 Quadratmeter grosse Spielzeugparadies kaum raus. Es müsste sich von den anderen 500 Spielzeuggeschäften seiner Besitzerin, der Ludendo-Gruppe, quersubventionieren lassen.

Auch Manor hat Probleme

Dasselbe Problem mit auslaufenden Mietverträgen hat auch Manor. Sein Vermieter Swiss Life will  laut Insidern die Miete an der Bahnhofstrasse verdreifachen. Die beiden Parteien verhandeln erbittert und waren schon ein Fall für die Richter.

Auch bei Franz Carl Weber werde derzeit verhandelt. Doch das Spielwarengeschäft hat einen deutlichen Vorteil. Denn: Vermieter ist Philippe Gaydoul, dessen Grossvater Karl Schweri die Franz-Carl-Weber-Gruppe 1984 gekauft hatte.

Er dürfte das Spielwarengeschäft kaum vertreiben wollen. Immerhin gehörte es 20 Jahre lang seiner Familie, und in dieser Ära fand der grosse Umbau statt. «Umgekehrt sieht es auch nicht danach aus, als ob der Geschäftsmann deshalb im grossen Stil auf Mieteinnahmen verzichten wollte», schreibt die «NZZ».

Sollte die neue Miete zu hoch sein, besteht immer noch die Möglichkeit, dass das Lokal wieder in zwei Hälften geteilt wird: Eine am Rennweg und eine an der Bahnhofstrasse. Die Adresse am Rennweg dürfte deutlich günstiger sein.

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