Am Sonntagnachmittag herrscht in den Hallen des Flughafens Zürich Chaos: Eine BLICK-Leserin schildert, wie Hunderte von Passagieren gestrandeten sind und nicht wüssten, wann und ob sie noch fliegen könnten. «Nur eine einzige Person ist am Transfer-Desk, unglaublich!», berichtet sie.
Auf Nachfrage bestätigt der Flughafen Zürich das Durcheinander und erklärt, dass es dafür mehrere Ursachen gebe. Einerseits sei vielerorts im EU-Raum Ferienbeginn, was ein grösseres Passagieraufkommen bedeute. Andererseits würden «Wetterkapriolen» einen regulären Flugbetrieb verunmöglichen, es könnten weniger Flugzeuge starten und landen als gewöhnlich.
Fluglotsen von Gerichtsurteil «aufgewühlt»
Die Flughafensprecherin nennt noch einen dritten Grund: kranke Fluglotsen. Vor wenigen Tagen urteilte das Bundesgericht, dass ein Lotse mitschuldig war am Beinahe-Crash zweier Maschinen im Flugraum Zürich im Jahr 2013. Nach dem Urteil meldeten sich diverse Mitarbeiter der Flugsicherung Skyguide krank, berichtete der «Tages-Anzeiger». Als Grund gaben sie an, durch den Entscheid «aufgewühlt zu sein».
Auf Nachfrage heisst es bei Skyguide, dass zwar auch heute Lotsen krank gewesen seien. Dies hätte aber keine Auswirkungen auf den normalen Betrieb gehabt. Verantwortlich für das Chaos sei viel mehr das Wetter.
Am Montag kaum noch Annullierungen
Normalerweise könnten 36 Flieger pro Stunde landen, am Sonntag waren es aber nur 25, weil man die Anflugroute ändern musste. Wann sich die Situation normalisiert, konnte die Sprecherin zunächst nicht sagen. «Wir bedauern die Umstände für die Flugreisenden. Aber auf das Wetter haben wir keinen Einfluss.»
Am Montag hat sich die Lage weitestgehend normalisiert, wie es beim Flughafen Zürich auf Anfrage heisst. Zwar kommt es noch immer zu einzelnen Ausfällen, diese seien aber aufgrund des grossen Reiseaufkommens während der Ferienzeit ärgerlich, aber nicht aussergewöhnlich. (vof)