Der Mörder wurde nach der Tat von einer Überwachungskamera erfasst, wie er mit dem weg flüchtete. Trotz einer Belohnung von 10000 Franken konnte der grossgewachsene Latino-Typ mit den schlechten Zähnen noch nicht gefasst werden.
Anfänglich ging man davon aus, dass sich Opfer und Täter nicht gekannt haben. «Er fragte nach Drogen», soll Marco L. (20), der ebenfalls verletzte Freund Michis, einem Kollegen erzählt haben. Dann habe der Fremde gratis ins Q mitkommen wollen. Plötzlich habe er ein langes gezacktes Messer, wie in einem Rambo-Film, gezückt.
Alles nur ein Zufall?
Jetzt ergeben Blick-Recherchen ein völlig anderes Bild. «Michi und sein Kollege Marco L. hatten etwa eine Stunde vor der Tat in der Nähe des Q-Clubs eine Auseinandersetzung mit dem Südamerikaner», sagt ein Informant. «Danach ist der Mann geflüchtet.»
«Ja , wir haben eine entsprechende Zeugenaussage», bestätigt Staatsanwalt Alexander Knauss. Holte der spätere Mörder darauf das Tatmesser, um sich an Michi und seinem Kollegen zu rächen? «Über das Motiv möchte ich nicht spekulieren, zuerst müssen wir den Täter haben.»
Der erstochene Lehrling war kein unbeschriebenes Blatt. Er hatte im Oktober 2009 die Zürcher Taxichauffeuse Christine R. (54) ausgeraubt. «Ich fiel auf sein Engelsgesicht herein», erzählte das Opfer später Blick.
Beim Überfall mit dabei war auch Marco L., Der portugiesische Pizzabäcker muss dafür neun Monate in den Knast. Was war der wirkliche Hintergrund der Lämpen, die Marco L. und sein nun toter Freund mit dem Latino hatten? Ging es tatsächlich um Drogen? Knauss: «Diese Frage lässt sich erst beantworten, wenn wir auch die Version des Täters kennen.»