Die Zürichsee-Schifffahrtsgesellschaft (ZSG) geriet letztes Jahr stark in die Kritik: Die Debatte um die Einführung des Schiffszuschlags erhitzte die Gemüter. Ende 2016 kam der Fünfliber-Zuschlag aber trotzdem.
Jetzt verliert ein Viertel der ZSG-Gastro-Mitarbeiter seinen Job. Grund ist der sinkende Umsatz – eine direkte Folge der Einführung des Fünfliber-Zuschlags, wie die «Zürichsee-Zeitung» berichtet.
Grosses Bangen beim Gastro-Personal
Der Pächter der ZSG-Gastronomie, Roland Thalmann, beklagt gegenüber der Zeitung einen Verlust von 20 bis 30 Prozent. Bis anhin waren bei der ZSG-Gastro 40 Festangestellte beschäftigt. Zehn Angestellte müssen nun gehen. Zwei Kündigungen wurden bereits ausgesprochen.
Bis Ende Monat werden laut Thalmann weitere Kündigungen folgen. Das Bangen für die verbliebenen Gastro-Mitarbeiter geht vorerst also weiter. Auch das Saisonpersonal ist von den Sparmassnahmen betroffen: Temporäre Verträge wurden verkürzt.
Massiver Einbruch wegen Schiffszuschlag
Die laufenden Entlassungen bei der ZSG-Gastro sind der zweite gravierende Schlag innert kurzer Zeit für die Schifffahrtsgesellschaft. Letzte Woche wurden die ZSG-Sommerzahlen publik. Im Juli und August waren im Vergleich zum letzten Sommer fast 35 Prozent weniger Passagiere auf dem See unterwegs.
Mittlerweile hat es nun auch ZSG-Direktor Roman Knecht gedämmert: «Die Bevölkerung ist mit dem Seezuschlag nicht einverstanden!» Die Situation sei mehr als bedenklich. «Im Moment fahren wir zum Teil nur halb besetzt herum – das tut weh», so Knecht.
Der Entscheid, den Fünfliber-Zuschlag einzuführen, wurde vom Regierungs- und Kantonsrat im Zusammenhang mit der Leistungsüberprüfung 2016 beschlossen. Durch die zusätzlichen Einnahmen soll die Sanierung des Finanzhaushalts unterstützt werden. (rad)