Zum zweiten Mal innert weniger Tage hat der Zürcher Blutspendedienst die Bevölkerung aufgerufen, an Blutspendeaktionen teilzunehmen. «Die Lage ist kritisch. Wir schauen von Tag zu Tag», sagt Rudolf Schwabe, Direktor von Blutspende SRK Schweiz, zu BLICK. Die Versorgung der Spitäler könne derzeit nur noch mit Mühe gewährleistet werden.
Gemäss einer Mitteilung des SRK reichen die Blutreserven in der Region Zürich noch für wenige Tage. Teils liegen sie bereits unter dem notwendigen Minimalbestand, um die Region für zwei Tage zu versorgen.
Blut-Ebbe wegen Grippe und Kälte
Schuld am Engpass sind unter anderem die eisigen Temperaturen, die sich nachweislich negativ auf die Spendenbereitschaft auswirken. Zusätzlich prekär ist die Situation in diesem Jahr, weil viele Leute wegen der anhaltenden Grippewelle nicht spenden können.
Neben Basel, Bern, Genf und Lausanne zählt Zürich zu den grössten Blutverbrauchern der Schweiz. Deshalb sei man in einer schwierigen Lage, sagt Schwabe. «Wenn eines der grossen Zentren in einen Engpass kommt, wird es immer prekär – auch wenn das Problem momentan eher lokal ist und sich die Regionen im Notfall gegenseitig aushelfen.» (gr)