Nach Terror in Berlin
Basel schützt Weihnachtsmarkt mit Beton

Auch die Schweizer Weihnachtsmärkte reagieren auf die Anschläge in Berlin. Mit Konsultationen bei der Polizei und einer Schweigeminute.
Publiziert: 20.12.2016 um 13:48 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 01:54 Uhr
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Der Weihnachtsmarkt am Basler Barfüsserplatz.
Foto: Basel Tourismus

Wie sicher sind die hiesigen Weihnachtsmärkte? Nach dem Anschlag in Berlin prüfen auch die Schweizer Betreiber, ob sie Massnahmen ergreifen müssen.

Christian Brugger betreibt den «Dörfli-Weihnachtsmarkt» im Zürcher Niederdorf und sagt: «Wir stehen in Verbindung mit der Polizei.» Der Markt im Niederdorf sei aber glücklicherweise nicht exponiert – es ist nicht möglich, von einer Strasse direkt zuzufahren.

Basel-Stadt verstärkt die Sicherheitsmassnahmen

Die Zürcher Stadtpolizei führt momentan eine «sorgfältige Lagebeurteilung» durch und entscheidet, ob aufgrund der Ereignisse in Berlin spezielle Massnahmen ergriffen werden müssen. Die Massnahmen werden nicht kommuniziert, teilte der Mediensprecher mit.

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Die Kantonspolizei Basel-Stadt teilte hingegen bereits mit, dass sie ihre Sicherheitsmassnahmen auf den Weihnachtsmarktplätzen per sofort verstärkt. Neben vermehrten Polizeipatrouillen werden auch mögliche Zufahrten mit baulichen Massnahmen oder Fahrzeugen erschwert.

Auf den beiden Weihnachtsmärkten der Stadt Bern markierte die Polizei heute Präsenz, wie ein Augenschein zeigte. Polizisten patrouillierten. und am unteren Rand des Markts auf dem Waisenhausplatz hatte die Polizei zwischen Durchgangsstrasse und erstem Marktstand ein grösseres Fahrzeug quer auf den Platz gestellt.

«Natürlich macht man sich Sorgen»

Stefan Blätter, Präsident der Konferenz der kantonalen Polizeikommandanten, sagt: «Die terroristische Bedrohung bleibt auch in der Schweiz erhöht.» Man habe die Zusammenarbeit untereinander und mit den Bundesstellen intensiviert. Trotz aller Massnahmen müsse man sich aber bewusst sein, dass solche Ereignisse auch in der Schweiz nie ganz ausgeschlossen werden könnten.

Ein Polizist sichert in Basel die Fussgängerzone mit umgehängter Waffe.
Foto: BLICK

«Natürlich macht man sich Sorgen und schaut vielleicht mal genauer hin», sagte Stephan Mosimann, der auf dem Berner Münsterplatz einen Keramikstand betreibt. Aber es gelte, nicht emotional zu werden und den Ball flachzuhalten. «Wir müssen unser Leben weiterführen.»

Gedenkminute für Berlin

Die Organisatoren der «Christkindlimärkte» in den Hauptbahnhöfen von Zürich und Luzern halten derweil fest, dass sie bereits über spezielle Sicherheitskonzepte verfügen. Sie betonen: «Die Leute können sich bei uns sicher fühlen.» Videoüberwachung, Alarmanlagen, Stadtpolizei, Bahnpolizei und angestellte zivile «Fahnder», die sich unters Volk mischen, sin dim Einsatz.

Im «Wienachtsdorf» auf dem Zürcher Sechseläutenplatz wird heute Abend um 20 Uhr die Beleuchtung des Weihnachtsbaums und des Opernhauses für eine Gedenkminute ausgeschaltet. Die Betreiberin Katja Weber sagt: «Wir werden uns sicher nicht von den schrecklichen Taten abschrecken lassen, sondern werden die Weihnachtstage umso mehr vor Ort verbringen.» (pfc)

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