«Plötzlich wurde es fast schwarz um uns», sagt BLICK-VJ Sina Albisetti. «Erst meinten wir, es sei ein Fliegenschwarm. Erst als es wie verrückt anfing zu brennen, sah ich, dass es fliegende Ameisen sind.» Und zwar Hunderte.
Zusammen mit Wirtschaftsredaktor Christian Kolbe war Albisetti auf dem Flugplatz Dübendorf, um den ersten Start der Ju-Air seit dem tragischen Absturz am Piz Segnas zu dokumentieren.
«Weil es ein Livestream war, konnten wir nicht einfach abbrechen», sagt Albisetti. «Die Ameisen flogen zuerst auf meine Kamera und krabbelten dann auf meinen Rücken. Erst war er ganz rot – jetzt sind sicher über 40 Stiche zu sehen.»
Besonders fies: Die Ameisen stachen nur bei Albisetti zu - Kollege Kolbe blieb stichfrei. Im Livestream war zu sehen, wie er und sein Interviewpartner, der Aviatik-Journalist Patrick Huber, sich wild gestikulierend gegen die fliegende Plage wehrten.
Weibchen stechen, Männchen nicht
«Wahrscheinlich sind wir in die Flugphase der Ameisen geraten», meint VJ Albisetti. Das bestätigt Isabelle Landau von der Schädlingsprävention und -beratung der Stadt Zürich. Jede Ameisenkolonie habe einmal pro Jahr die Schwärmphase, in der junge Königinnen ausschwärmen, um neue Völker zu gründen.
«Praktisch alle weiblichen Ameisen haben einen Stachel, durch den sie wie die Wespen Gift spritzen», sagt Landau. Fliegen können aber nur die jungen Königinnen und die Männchen, welche aber nicht stechen. Dann gebe es noch die Arbeiterinnen. Die sind zwar flügellos, können aber vom Boden her angreifen.
Gewisse Arten wie die rote Waldameise haben den Stachel verloren. Sie wehren sich, in dem sie Ameisensäure spritzen.
Kleiner Trost für Albisetti: «Drei Tage nach der Attacke sind die Stiche zwar noch zu sehen, aber sie jucken nur noch ab und zu.» (bö)