Das Anliegen wurde mit 59 zu 49 Stimmen als Motion überwiesen, die den Stadtrat zur Ausarbeitung einer entsprechenden Vorlage beauftragt. Der Stadtrat hatte es nur als unverbindlicheres, mit einem blossen Prüfauftrag verbundenes Postulat entgegennehmen wollen.
Grundsätzlich begrüsse der Stadtrat ja das Anliegen, doch könne er nicht zaubern, sagte die zuständige Stadträtin Simone Brander (SP). Da der öffentliche Raum beschränkt sei, sei es nicht realistisch, innerhalb von zwei Jahren 10'000 Veloabstellplätze zu schaffen.
«Kampfansage gegen das Auto»
Der Stadtrat hatte in seiner schriftlichen Stellungnahme zudem festgehalten, dass die geforderten 10'000 Veloständer «in keinem realistischen Verhältnis zu den bestehenden etwa 44'000 öffentlichen Veloabstellplätzen» stünden.
Die Fraktionen von SVP, FDP, GLP und Mitte/EVP sprachen sich ebenfalls gegen die Motion aus. «Es geht nicht um Velos», meinte etwa Stephan Iten (SVP). «Es geht schlicht um den Abbau von Autoparkplätzen.» Und für Bernhard im Oberdorf (SVP) war ebenfalls klar: Der Vorstoss sei eine Kampfansage gegen das Auto.
«Velos auf Trottoirs behindern Fussgänger»
Die knappe Ratsmehrheit von SP, Grünen und AL hielt aber an ihrer Motion fest und brachte sie unverändert durch. Heute hinke das Angebot der Nachfrage weit hinterher, brachten die Motionäre vor. Viele Plätze seien heute so ausgelastet, dass Velos auf die Trottoirs abgestellt werden müssten, wo sie Fussgänger behinderten.
Damit die neuen Veloabstellplätze nicht auf Kosten von Aufenthalts- oder Verkehrsflächen des Langsamverkehrs gehen, sollen sie gemäss Motion «nach Möglichkeit auf bisherigen Strassen-Autoabstellplätzen» entstehen. Diese könnten dabei auch gleich entsiegelt werden, was für Hitzeminderung und Biodiversitätsförderung gut wäre.
Das sei effizienter und für das lokale Gewerbe besser, meinte Martin Busekros (Grüne). Statt nur eines autofahrenden Kunden könnten auf der selben Fläche zehn radfahrende Kunden ihr Fahrzeug abstellen.
(SDA)