Vor vier Jahren übergab er noch den Pokal
Blatter darf nicht ins Fifa-Museum

Die Fifa verbot seinem suspendierten Präsidenten Sepp Blatter einen Rundgang im vereinseigenen Museum. Stattdessen musste der Walliser in einem Zürcher Nobelhotel Auskunft über seine Zukunftspläne geben.
Publiziert: 13.07.2018 um 12:01 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 17:24 Uhr
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Ex-Fifa-Boss Sepp Blatter an der Fussball-WM in Moskau.
Foto: DMITRY SEREBRYAKOV

Bei der Fussball-WM in Brasilien hatte Sepp Blatter (82) noch den besten Logenplatz und gab sich die Ehre, Weltmeister Deutschland den Pokal zu überreichen. Heute darf der ehemalige Fifa-Präsident nicht einmal einen Journalisten durchs Fifa-Museum führen.

Blatter ist gerade aus Russland zurückgekommen. Anlässlich der aktuellen WM will sich ein Journalist des «Tages-Anzeigers» mit ihm unterhalten. Der Ex-Fifa-Boss hat viel zu berichten: Der russische Präsident Wladimir Putin hat ihn persönlich an die WM eingeladen. Zum Dank, dass er die Grossveranstaltung durchführen darf. Das Treffen mit dem Journalisten sollte im Fifa-Museum in Zürich stattfinden. Doch dann kriegt die Ethikkommission des Weltfussballverbands Wind von den Plänen.

Rechtslage unklar

Falls Blatter mit einem Journalisten das Museum besuche, wäre das womöglich ein Verstoss gegen die Suspendierungsauflagen, die ihm nach dem Skandal 2015 auferlegt wurden. Die Fifa durchkreuzt deshalb den gemeinsamen Museumsrundgang, obwohl gegen private Besuche des Ex-Präsidenten nichts einzuwenden wäre.

Blatter schaltet den Anwalt ein. Weil die Rechtslage unklar ist, verlegt der Ex-Fifa-Boss den Termin schliesslich in ein nahe gelegenes Luxushotel, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet. 

Über Putin, den er eigenen Angaben zufolge bei seinem Moskau-Besuch im Kreml getroffen hat, sagt Blatter, er sei ein «harter Mensch». Er sei hart zu sich und hart zu anderen. «Ich schätze Putin, weil er mich schätzt.»

Blatter rechnet laut dem Bericht nicht mehr mit einer Rückkehr an die Fifa-Spitze. Obwohl er als Präsident offiziell nur suspendiert ist. Aber er hofft auf eine Rehabilitierung. Im Herbst werde sein Fall bei der Bundesanwaltschaft ad acta gelegt und die Sperre aufgehoben, glaubt Blatter. In dieser Zeit werde er auch seine Memoiren veröffentlichen und «einiges richtigstellen». (noo)

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