Gemäss der am Montag veröffentlichten Studie «Photovoltaik-Potenzial auf Infrastrukturbauten und bei weiteren sehr grossen Anlagen im Kanton Zürich» der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften könnten jährlich 9250 Gigawattstunden Solarstrom erzeugt werden.
Dies bezeichnet die Zürcher Baudirektion in einer Mitteilung als «grosses Potenzial». Sie verweist darauf, dass der Kanton Wallis heute mit Wasserkraft 10'300 Gigawattstunden Strom erzeuge, der Kanton Graubünden rund 8000.
Das grösste Potenzial sieht die Studie dabei bei Solarpanels auf Gebäuden; knapp 6000 Gigawattstunden Solarstrom liessen sich auf geeigneten Dächern produzieren, 2200 Gigawattstunden an Fassaden.
Auch auf landwirtschaftlichen Flächen bestünde eigentlich ein enormes Potenzial für Solarstrom; es wären - theoretisch - 30'356 Gigawattstunden möglich.
Allerdings liessen sich die meisten Projekte wegen der geltenden raumplanungsrechtlichen Vorgaben nicht umsetzen, heisst es in der Studie. Rund 900 Gigawattstunden blieben möglich. Noch geringer fallen die Potenziale auf Parkplätzen (156), auf Abwassereinigungsanlagen (42) und an Strassen (29) aus.
Die Studie zeige, dass die Solaranergie für eine vollständig erneuerbare Stromversorgung eine Schlüsselrolle einnehmen könne, wird Baudirektor Martin Neukom (Grüne) in der Mitteilung zitiert. «Nun müssen wir dieses Potenzial so weit als möglich realisieren - und zwar auf allen Flächen, die dafür in Frage kommen.»
Das grösste Solarstrom-Potenzial besteht im Sommerhalbjahr. Im Winter, wenn die Sonne seltener und kürzer scheint sowie allfälliger Schnee Solarpanels zudeckt, fällt der Ertrag geringer aus.
Dem ist sich auch Neukom bewusst: Photovoltaik-Anlagen könnten zwar auch im Winter «einen substanziellen Beitrag an die Stromversorgung leisten», heisst es in der Mitteilung. Aber «wir müssen auch die anderen erneuerbaren Energiequellen nutzen, die im Kanton Zürich vorhanden sind».
(SDA)