Die Stadtpolizei Zürich führte im Jahr 2015 in Zusammenarbeit mit dem Blauen Kreuz und der Suchtpräventionsstelle der Stadt Zürich in verschiedenen Stadtkreisen mehrere Alkohol- und Tabaktestkäufe durch.
Das Ergebnis ist erschreckend: Bei insgesamt 104 Testkäufen erhielten die 14- bis 17-jährigen Jugendlichen in 51 Prozent der Fälle alkoholhaltige Getränke. An Festveranstaltungen waren es sogar 80 Prozent.
Bei 24 Tabaktestkäufen wurden den 14- und 15-jährigen Schülerinnen und Schülern in 23 Prozent der Fälle Tabakwaren verkauft.
Das ist bei beiden Testkäufen mehr als noch im Jahr davor. 2014 bekamen Jugendliche in 40 Prozent der Fälle Alkohol und in 20 Prozent der Fälle Tabak.
Bei den Testkäufen ging es nicht nur um Bier und Wein, es wurde auch getestet, ob ihnen harter Alkohol verkauft wurde. Das Augenmerk legten die Detektive dabei auf Kioske, Verkaufsläden, Tankstellenshops, Restaurants und Festwirtschaften.
Die jeweiligen Verkäuferinnen und Verkäufer wurden zu Handen des Stadtrichteramtes verzeigt. Die Patentinhaber wiederum müssen zudem mit empfindlichen verwaltungsrechtlichen Massnahmen bis hin zu einem befristeten Verkaufsverbot für Alkohol oder gar dem Patententzug rechnen.
Die unangekündigt durchgeführten Alkoholtestkäufe haben in einzelnen Betrieben bereits Wirkung gezeigt. Die verantwortlichen Patentinhaberinnen und Patentinhaber haben entweder ihr Verkaufspersonal durch Schulung entsprechend auf die Problematik sensibilisiert oder investierten in ein neues Kassasystem. (kab)