Ein Video eines Amok-Hupers sorgt für Aufsehen: Vor etwas mehr als einer Woche beobachtet ein BLICK-Leserreporter kuriose Szenen auf der Autobahn A4. Beim Islisbergtunnel fällt ihm ein Drängler in einem BMW auf, der gefährlich nahe hinter einem VW fährt. Pausenlos drückt der Drängler auf die Hupe – über 15 Kilometer lang!
Die Kantonspolizei Zürich hat in diesem Fall nun Ermittlungen aufgenommen, wie es auf Anfrage heisst. Laut der Firma, über die das Fahrzeug läuft, ist momentan jedoch noch nicht bekannt, wer am Steuer sass.
«Hintergründe noch unklar»
Der BMW des Dränglers gehört einer Technik-Firma mit Sitz im Kanton Aargau. «Die Hintergründe zum Vorfall sind noch unklar», sagt der Verkaufsleiter der Firma zu BLICK. Zur Verfügung gestellt worden sei das Auto einem Mitarbeiter – ob er selbst hinter dem Steuer sass, sei noch nicht geklärt, der entsprechende Mitarbeiter sei noch in den Ferien.
«Zuerst müssen wir abklären, ob er überhaupt selber am Steuer sass», sagt der Verkaufsleiter zu BLICK. Falls er es war, müsse er den Fall intern weiterleiten. Wenn es aber ein Verwandter oder Bekannter von ihm war, sei es eine private Angelegenheit – diese müsse er dann selber regeln.
Gemäss des BLICK-Leserreporters soll es sich beim Fahrer im BMW um eine junge Person gehandelt haben – mit einer Frisur, die der von Elvis sehr ähnle. Diese Beschreibung treffe jedoch nicht auf den eigentlichen Lenker des Fahrzeugs zu, so der Verkaufsleiter. «Die Aktion war aber grundsätzlich nicht in Ordnung.» Allerdings hätten hier wohl beide Autofahrer nicht ganz richtig reagiert, meint er.
«Busse für Linksfahrer, Anzeige für Drängler»
Diese Ansicht spiegelt sich in den zahlreichen Leserkommentaren zum Artikel wieder – viele Leser sehen bei beiden Verkehrsteilnehmern eine Schuld. Gianni Frigardi aus Oberentfelden AG schreibt: «Gesetzeslage klar! Für den Linksfahrer 60 Franken Busse, gegen den Drängler eine Anzeige wegen Nötigung.» Peter Stalder aus Winterthur ZH meint sogar: «Wie schön, zwei die den Führerausweis zu Unrecht besitzen.»
Für viele Leser ist das offenbar kein Einzelfall: «Das Standardbild auf Schweizer Autobahnen, der Schleicher auf der Überholspur und weit und breit kein Fahrzeug auf dem Normalstreifen», schreibt Mika Zeller aus Seuzach ZH. «Legalisiert endlich das Rechtsvorbeifahren auf Autobahnen, dann werden keine solchen höchst gefährlichen Manöver mit völlig mangelndem Abstand provoziert.»