Drama in Dietikon ZH! Ein Blick-Leserreporter berichtet am Mittwochnachmittag von einem Rega-Einsatz beim Kinderparadies Trampolino. «Plötzlich hörte ich einen riesigen Lärm und sah einen Rettungshelikopter vor dem Eingang landen. Auch ein Polizeiwagen war vor Ort», sagte er. «Ein Kind wurde auf einer Trage zum Heli transportiert.» Die Kantonspolizei Zürich bestätigt auf Anfrage von Blick, dass ein fünfjähriger Bub beim Unfall verletzt wurde. Zum Schweregrad der Verletzung liegen keine Informationen vor. Der Unfallhergang wird untersucht, entsprechende Ermittlungen sind im Gange.
Eine Blick-Leserin war vor Ort, als das Kind verunfallt ist. «Ich war mit meinen Kindern da, als wir plötzlich Schreie einer Frau hörten. Sie rief laut nach Hilfe.» Es stellte sich heraus, dass ihr Sohn von einer Rutschbahn auf den harten Boden gestürzt war. Von der Mutter des Jungen erfuhr die Blick-Leserin anschliessend, wie es zum Unglück kam.
«Er bewegte sich nicht mehr»
«Er spielte auf einem Klettergerüst und ist dort durch ein Netz hindurchgeklettert. Von dort aus stieg er auf die Röhre einer roten Rutschbahn oben drauf. Dieser Bereich ist nicht Teil des Spielplatzes und für Kinder eigentlich gesperrt.»
Der Bub sei dann auf der Rutschbahn hochgelaufen, bis er aus geschätzt fünf Metern Höhe runterfiel. «Er ist mit dem Kopf und dem Rücken aufgeschlagen. Blut habe ich nicht gesehen, aber das Kind muss sehr schwer verletzt worden sein. Es bewegte sich nicht mehr, weinte nicht und hatte nur die Augen leicht geöffnet», erzählt die Blick-Leserin. «Ich stand total unter Schock und war sprachlos.»
Die Trampolino-Besucherin macht dem Betrieb heftige Vorwürfe: «Es geht hier um die Sicherheit unserer Kinder. Der Betrieb nimmt das nicht ernst. Wenn die Löcher im Netz mit Kabelbindern geschlossen wären, hätte das Kind da nicht durchsteigen können.»
«Jemand muss den Verschluss geöffnet haben»
Trampolino-Geschäftsführer Gerhard Mack (67) lässt die Vorwürfe nicht auf sich sitzen, als er Blick am Donnerstag die Unfallstelle zeigt. Die Öffnung würde gar nicht mit Kabelbindern verschlossen werden. Stattdessen sei dort ein schwarzer Klett- und Reissverschluss angebracht. Dennoch räumt er ein: «Den Klett- und Reiss-Verschluss können keine kleinen Kinder öffnen. Er wird nur für Reinigungs- oder Renovationsarbeiten geöffnet, um in den Bereich unter der Rutschbahn zu gelangen. Jemand muss diesen Verschluss geöffnet haben, der Bub dann hindurchgegangen und die Rutschbahn ausserhalb hochgeklettert sein.»
Aus welcher Höhe der Fünfjährige genau runterfiel, könne er aktuell nicht sagen, das werde noch abgeklärt. Auch ob die Mutter ihre Aufsichtspflicht verletzt habe. «Sicher ist, dass Kinder unter acht Jahren nicht alleine ins Trampolino dürfen. Ältere Kinder dürfen nur alleine hinein, wenn ihre Eltern einen Haftungsausschluss unterzeichnen», erklärt Mack und betont, dass der Tüv vor einem Monat die Spielhalle besucht habe. Es sei alles in Ordnung gewesen. «In den 19 Jahren, in denen ich das Trampolino führe, ist noch nie ein Kind schwer verletzt worden.» So auch am Mittwoch. «Dieser Bub ist zum Glück mit Prellungen davongekommen, das hat uns seine Mutter gesagt.» Der Kleine sei mittlerweile auch wieder zu Hause. «Sie machen dem Trampolino keine Vorwürfe», sagt Mack.
Das Trampolino Dietikon ist ein beliebter Indoor-Spielplatz. Es beherbergt unter anderem Klettergerüste, Trampoline, Hüpfburgen und Mini-Autoscooter.