Am 5. Mai sollen die deutschen Rapper, Farid Bang (31) und Kollegah (33), in der Schaffhauser BBC-Arena am Albanian Festival auftreten. Doch dagegen wehren sich Aktivisten und Politiker. In einem offenen Brief fordern sie den Organisator und den Hallenvermieter auf, das Konzert zu verhindern. «Auf Schaffhausens Bühnen wollen wir weder Frauenfeindlichkeit noch Schwulenhass oder Gewaltverherrlichung», steht da (BLICK berichtete).
Der Co-Initiant ist der SP-Kantonsrat und Rapper Patrick Portmann (29). Der Schaffhauser wurde seither auf Facebook angegriffen. Mehrere Personen hätten gedroht, ihm etwas anzutun, wenn er nicht schweige, bestätigt er gegenüber BLICK. «Du bist ein Spast, Patrick. F*** dich ins Knie. Wenn du weiter Faxen machst, gibt es Ärger», steht in einer Nachricht. «Jetzt zurück Alter, sonst kassierst du. Pass besser auf, was du machst», steht in einer anderen. Portmann blockiert die Personen. Trotzdem nimmt er die Drohungen ernst.
Online-Petition lanciert
Deshalb hat der Politiker den Post auf privat gestellt und beschlossen, in den Hintergrund zu treten. «Ich bin grundsätzlich dafür, dass unsere Aktion kommentiert wird, und man muss auch nicht unserer Meinung sein», sagt er zur Zeitung. «Aber dass gewisse Leute, die Toleranz einfordern, selbst keine andere Meinung akzeptieren können, finde ich bedenklich», sagt Portmann.
Die Gegner des Konzerts lancieren die Online-Petition, «keine Bühne für Diskriminierung», die mittlerweile über 680 Personen unterschrieben haben. In Kürze sollen die Unterschriften an Konzert-Organisator Beslim Memisi und Hallenvermieter Giorgio Behr übergeben werden.
Memisi will mit Portmann reden
Bereits jetzt überlegen sich die Verantwortlichen, ob das Konzert stattfinden soll. «Wir stehen gerade im Gespräch mit den Behörden und unseren Partnern», sagt Beslim Memisi am Mittwoch zu BLICK. Man wolle eine Lösung finden, die für alle Parteien zufriedenstellend ist.
Auch mit Patrick Portmann sei ein Gespräch geplant. «Der Veranstalter will sich mit uns treffen und das ist sehr erfreulich. Unser Ziel war es, einen aktiven Dialog zu führen und das haben wir jetzt erreicht», sagt Portmann.
Um Farid Bang und Kollegah ist eine Antisemitismus-Debatte entfacht. In einem Lied singen sie: «Mein Körper definierter als von Auschwitz-Insassen.» Trotzdem wurden die Hip-Hopper mit einem Echo für das beste Rap-Album ausgezeichnet. Der «Toten Hosen»-Sänger Campino kritisierte den Entscheid. Mehrere Musiker gaben anschliessend ihren Echo zurück. (man)
Gegen das Konzert der Skandal-Rapper Kollegah (33) und Farid Bang (31) am 5. Mai auf dem Albanian Festival in der BBC-Arena in Schaffhausen laufen seit der Debatte um deren antisemitische sowie schwulen- und frauenfeindlichen Texte Politiker, aber auch Schwulen-und Lesbenvertreter Sturm. Über 50 haben einen offenen Brief gegen das Konzert unterschrieben. Initiant des Briefes ist SP-Kantonsrat Patrick Portmann. Der Hallenbesitzer, die Stiftung NHTLZ, wies die Vorwürfe zurück, will aber mit dem Alba-Kulturverein reden.
Gegen das Konzert der Skandal-Rapper Kollegah (33) und Farid Bang (31) am 5. Mai auf dem Albanian Festival in der BBC-Arena in Schaffhausen laufen seit der Debatte um deren antisemitische sowie schwulen- und frauenfeindlichen Texte Politiker, aber auch Schwulen-und Lesbenvertreter Sturm. Über 50 haben einen offenen Brief gegen das Konzert unterschrieben. Initiant des Briefes ist SP-Kantonsrat Patrick Portmann. Der Hallenbesitzer, die Stiftung NHTLZ, wies die Vorwürfe zurück, will aber mit dem Alba-Kulturverein reden.