Protz-Lifestyle auf Kosten des Unternehmens: 433'000 Schweizer Franken für Klamotten und Schuhe, 11'000 Franken für ein Hotel in Ascona, 140'000 Franken für Schmuck von Juwelieren der Zürcher Bahnhofstrasse. Eine Direktionssekretärin einer Schweizer Grossbank soll sich mit der Geschäftskreditkarte über Jahre hinweg ein Luxusleben gegönnt haben, wie die «Aargauer Zeitung» berichtet.
Zu Beginn ihres Betrugs buchte die Frau tiefe Beträge auf die Kreditkarte des Geschäfts: Im Jahr 2003 etwa einige hundert Franken. Doch sie wollte mehr: Allein im Rekordjahr 2009 soll die Assistentin 321'000 Franken veruntreut haben.
Insgesamt 862 Bezüge
Zum Luxus-Lifestyle der Sekretärin gehörten auch der Besuch von teuren Restaurants, kostspielige Coiffeurbesuche, Reisen nach Mallorca und Sylt, Spa-Besuche sowie der Kauf von Markenmöbeln. Angeblich alles auf Kosten des Geschäfts. Wie die «Aargauer Zeitung» weiter schreibt, tätigte die Frau insgesamt 862 Bezüge mit der Geschäfts-Kreditkarte – in der Summe mehr als eine Million Franken.
Bei der Assistentin handelt es sich um D. R.*. Die 54-Jährige war einst die Assistentin eines UBS-Topmanagers. Im Oktober 2010 flog ihr Schwindel auf. 2015 wurde D. R. vom Bezirksgericht Zürich freigesprochen. Sie wurde der mehrfachen Veruntreuung für unschuldig befunden. Die Nutzungsregelung der Firmenkreditkarte sei unklar (BLICK berichtete).
Staatsanwaltschaft fordert 3 Jahre
Die Sekretärin übergab die Monatsabrechnung inklusive Belege stets ihrem Vorgesetzten. Dieser winkte alles durch. Da er seiner Mitarbeiterin vertraute, habe er ihre Abrechnungen nur oberflächlich überprüft.
Ende Oktober muss D. R. erneut vor dem Bezirksgericht Zürich antraben. Nach dem Freispruch im Jahre 2015 zog die Staatsanwaltschaft den Fall ans Obergericht weiter. In der Anklage kam der Vorwurf des Betrugs hinzu. Die Staatsanwaltschaft fordert 3 Jahre Freiheitsstrafe – teilbedingt. Für sie gilt die Unschuldsvermutung. (nl)
* Name bekannt