Noch können sich Rheinauerinnen und Rheinauer anmelden, wenn sie beim Projekt für ein bedingungsloses Grundeinkommen mitmachen möchten. Doch fünf Tage vor Schluss der Anmeldefrist gibt sich der Kommunikationsverantwortliche gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA bereits optimistisch.
Zwar müssten noch Anmeldungen auf ihre Gültigkeit überprüft werden, doch er gehe davon aus, dass das Projekt zustande komme. Die Gemeinde werde am 17. September definitiv informieren.
Damit mit dem Experiment gestartet wird, muss etwa die Hälfte der Gemeinde mitmachen. Nötig sind also etwa 650 Anmeldungen. Fehlen am 17. September nur noch einige wenige Mitstreiter, wird die Frist noch etwas verlängert.
Fünf Millionen nötig
Sind die nötigen Anmeldungen beisammen, kann die Geldsammel-Aktion gestartet werden. Etwa drei bis fünf Millionen Franken müssten von Privaten und Stiftungen zusammenkommen.
Anfang September wurde die Bevölkerung an einem gut besuchten Anlass über das Experiment informiert. Im Sekundentakt landeten danach die Anmeldeformulare in der Abstimmungsurne, die dafür beim Eingang der Mehrzweckhalle aufgestellt wurde.
Beim Versuch für ein bedingungsloses Grundeinkommen können alle mitmachen, die bereits in Rheinau leben. Von den bedingungslosen 2500 Franken profitieren aber nur jene finanziell, die weniger als diesen Betrag verdienen.
Projekt wird filmisch begleitet
Wer mehr Einkommen hat, muss das Grundeinkommen, das jeweils Anfang Monat aufs Konto kommt, zurückzahlen. Diese Teilnehmer würden zwar nicht finanziell, aber von den Erfahrungen im Dorf profitieren, sind die Verantwortlichen um Filmemacherin Rebecca Panian überzeugt. Sie wird das Projekt filmisch begleiten.
Lohnenswert könnte es hingegen für Familien werden, denn Kinder können auch dann angemeldet werden, wenn ihre Eltern mehr als 2500 Franken verdienen. Pro Kind soll es 625 Franken geben, wovon allerdings noch die Kinderzulage abgezogen würde.
Ein Wissenschaftsteam will das Projekt begleiten und die Veränderungen in der Gemeinde beobachten. Untersucht werden soll die Wirkung auf Familien, die Kaufkraft und das gesamte Dorfleben. (SDA)